Warum das Ergebnis von Volt die große Überraschung der Europawahl ist

Volt holte in München fast sechs Prozent. In manchen Vierteln schaffte sie sogar fast so viel wie die SPD. Wie ist das zu erklären? Die AZ hat nachgefragt.
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Wahlplakate zur Europawahl am 9. Juni 2024 sind in Köln  NRW  zu sehen. FDP Marie-Agnes Strack-Zimmermann Rückgrat ab jetzt EU-Norm. Volt Für mehr Eis. Wahlplakate zur Europawahl
Wahlplakate zur Europawahl am 9. Juni 2024 sind in Köln NRW zu sehen. FDP Marie-Agnes Strack-Zimmermann Rückgrat ab jetzt EU-Norm. Volt Für mehr Eis. Wahlplakate zur Europawahl © Imago

München – Eine Partei hat in München besonders zugelegt: Volt. Sie kam auf 5,8 Prozent. In manchen Vierteln überholte sie die AfD. In der Maxvorstadt etwa kam Volt auf 9,1 Prozent, fast eben so viel wie die SPD, die dort 10,6 Prozent erreichte. Dabei wurde Volt erst 2017 gegründet. 

"Das macht uns sehr glücklich"

"Über 37.000 Stimmen in München, das macht uns sehr glücklich", sagt Felix Sproll, der für Volt im Stadtrat sitzt und dort mit der SPD eine Fraktion bildet. Seine Erklärung für den Erfolg: "Wir sind halt die Europapartei".

Felix Sproll sitzt für die Europa-Partei Volt im Stadtrat.
Felix Sproll sitzt für die Europa-Partei Volt im Stadtrat. © Imago/Zuma Wire

Als einzige Partei trat Volt in mehreren Ländern mit dem gleichen Programm an. "Wir sind kompromisslos pro Europa, aber sagen nicht, dass alles super läuft", erklärt der Stadtrat aus München außerdem. Es brauche aus seiner Sicht dringend eine Europa-Reform. Und diese Haltung sei ein Alleinstellungsmerkmal. 

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"Wir sprechen Erstwähler und Menschen aus einem progressiven Milieu an", glaubt Sproll. Laut Statistischem Amt hat Volt besonders viele Wähler  – nämlich 6800 – von den Grünen gewonnen. Auch 3700 SPD-Wähler entschieden demnach diesmal ihr Kreuz bei Volt zu machen. 

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"In unserem Wahlprogramm steht vieles, was man auch bei anderen Parteien findet, aber eben nie in der Kombination", sagt Sproll. Gleichzeitig sei Volt pragmatisch. Im Münchner Stadtrat arbeitet Volt mit SPD und Grünen zusammen. "Aber in Köln bilden wir eine Koalition mit der CDU." Dieser Pragmatismus sei einzigartig, glaubt der Abgeordnete der Kleinstpartei aus München.  

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8 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 10.06.2024 17:11 Uhr / Bewertung:

    Wenn sie den Grünen Stimmen kosten, dann ist es ja schon etwas.

  • Plato's Retreat am 10.06.2024 14:04 Uhr / Bewertung:

    Die Grünen hoffen ja, dass die VOLT-Wähler bei den Landtags- und Bundestagswahlen zurückkommen - weil VOLT da wegen der 5%-Klausel keine Chance hat (das gleiche hoffen sie bei den Wählern von "Die Partei")

    Da wäre ich mir aber nicht so sicher. Diese Wähler sind jetzt erst mal weg - und sie können bei der nächsten Wahl jede x-beliebige Partei wählen.

  • am 10.06.2024 14:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Plato's Retreat

    Wenn „Volt“ (trotz hohlem Phrasendreschen) jetzt 6% holte; weshalb sollten die dann Probleme mit der 5%-Hürde haben?

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