Vorsicht vor falschen Microsoft-Mitarbeitern!

Vorsicht! Derzeit rufen angebliche Microsoft-Mitarbeiter bei Münchner Bürgern an, um Zugang zu ihren Computern und Kontodaten zu erhalten. Auf diese Hinweise sollten Sie achten.
von  az
Derzeit geben sich Trickbetrüger als Microsoft-Mitarbeiter aus.
Derzeit geben sich Trickbetrüger als Microsoft-Mitarbeiter aus. © dpa

München - Die Tricks der Betrüger werden immer dreister. Die Kriminellen tarnen sich als Wasserkontrolleure, Polizisten und sogar Mitarbeiter von Weltunternehmen wie Microsoft.

Im letzteren Fall berichtet die Polizei München von 86 Anrufern vermeintlicher Service-Mitarbeiter im Jahr 2014. 2015 gibt es sogar schon 75 gemeldete Fälle, davon 22 seit Mitte Juni.

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So gehen die Täter vor

Anhand eines Beispiels will die Polizei München zeigen, wie die Täter vorgehen: Am 7. Juli erhielt eine 55-Jährige Pflegekraft aus Laim einen englischsprachigen Anruf. Die Rufnummer lautete 0010023200100.

Der männliche Anrufer gab sich als Mitarbeiter der Firma Microsoft aus und erklärte, dass es massive Probleme mit ihrem PC gäbe. Der vermeintliche Service-Mitarbeiter wollte ihr nun Hilfe leisten. Im Telefonat gelang es dem Mann, die Frau zu überreden, ihm mittels Fernwartung Zugriff auf ihren Rechner zu ermöglichen.

Daraufhin nahm der Unbekannte wohl einige Änderungen am Computer vor und sagte, dass die 55-Jährige eine neue Microsoft-Lizenz kaufen müsse. Dazu benötigte er die Kreditkarteninformationen der Dame. Die Frau sagte jedoch, dass sie überhaupt keine Kreditkarte besitze. Plan B des Betrügers: Die 55-Jährige sollte einen Betrag in Höhe von 148,16 Euro per Auslandsüberweisung an ein französisches Konto überweisen, was sie aber nicht tat.

Da der Frau das Telefonat und die Anweisung der Überweisung ins Ausland verdächtig vorkamen, erstattete sie Anzeige wegen Betrugs.

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Das müssen Sie beachten

Die Polizei warnt eindringlich vor der Aussagekraft der angezeigten Telefonnummer auf dem Telefondisplay. Es handelt sich hierbei um eine mittels Voice over IP vorgetäuschte Nummer, die nicht weiter zurückverfolgt werden kann. Die Täter rufen für gewöhnlich bei Festnetznummern an, in einigen Fällen wird aber auch von Anrufen auf Mobiltelefonen berichtet. Ziel sind besonders Menschen älteren Semesters, die zwischen 1940 und 1960 geboren sind.

Die Anrufe der falschen Microsoft-Mitarbeiter verlaufen in der Regel immer nach diesem Schema: Zunächst behaupten sie, dass der Rechner des Angerufenen mit Schadsoftware infiziert, oder die Windows-Lizenz abgelaufen sei. Als nächstes stellen die Täter mit dem Einverständnis des Angerufenen eine Remote-Verbindung her und täuschen darüber Fehlermeldungen auf dem Bildschirm vor. Die Telefonate dauern im Schnitt rund zehn Minuten.

Von diesem "Zauber" beeindruckt, stellt der Angerufene meist seine Kreditkartendaten zur Verfügung. Gelegentlich installieren die vermeintlichen Mitarbeiter aber auch Schadsoftware auf dem Rechner.

Verhaltenstipps der Münchner Polizei

  • Nach vorliegenden Informationen rufen bei Privatpersonen keine Mitarbeiter von Microsoft an
  • Gestatten Sie keinen fremden Zugriff auf ihren PC
  • Übergeben Sie keinen fremden Personen ihre Kreditkartendaten
  • Falls Sie einer unbekannten Person einen Fremdzugriff ermöglicht haben, trennen sie die Netzwerkverbindung und nehmen Sie im Anschluss Verbindung mit einem PC-Spezialisten auf
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