Von wegen besinnlich: Die weihnachtliche Polizei-Bilanz

München - Diebstähle, Körperverletzungen, Drogengeschäfte - das sind nur einige wenige Delikte, mit denen es die Bundespolizei an Weihnachten zu tun hatte. Zahlreiche Einsätze führten die Polizisten an den Haupt- und Ostbahnhof.
Am Sonntag veröffentlichte die Polizei einen Auszug einiger Einsätze:
Fußball-Pöbler müssen auf die Wache
Bereits am Mittwochnachmittag hatten es die Polizisten mit einer fünfköpfigen Gruppe von Fußballfans zu tun, die Passanten anpöbelten und beleidigten. Die fünf Männer standen am Ausgang zur Arnulfstraße, als ihnen von den Beamten ein Platzverweis ausgesprochen wurde, welcher von der Gruppe aber nicht befolgt wurde.
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Als die fünf jungen Männer zum Zug Richtung Ingolstadt gebracht wurden, wehrten sich zwei 19-Jährige so stark gegen die Beamten, dass sie von ihnen mit auf die Wache genommen wurden. Die Folgen für die beiden Männer aus Passau: Anzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
Knall und Rauch sorgen für Chaos in Neufahrn
Am Freitagnachmittag meldete der Lokführer des RE4860 (Fahrt von München nach Nürnberg) kurz vor dem Bahnhof Neufahrn einen lauten Knall sowie Rauch aus dem Maschinenraum. Der Zug wurde in Neufahrn angehalten und die rund 20 Passagiere, die sich im ersten Wagen hinter der Lokomotive aufhielten, durch DB-Mitarbeiter am Bahnsteig evakuiert.
Insgesamt hatte der Regionalexpress sechs Wagen, in denen sich etwa 200 Reisende befanden - es wurde niemand verletzt. Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei von einem technischen Defekt ausgegangen. Zeitweise war der Bahnhof Neufahrn komplett gesperrt, wodurch es zu erheblichen Behinderungen im Zug- und S-Bahnverkehr auf dieser Strecke kam.
Erst Diebstahl und Drogen - dann Krankenhaus
Am ersten Feiertag nahmen die Polizisten am Abend einen 19-jährigen Mann aus Gambia fest. Er hatte in einem 24-Stunden-Shop am Hauptbahnhof zwei Dosen Red Bull gestohlen und war dabei von einem Mitarbeiter beobachtet worden, der den Vorfall daraufhin bei der Bundespolizei meldete.
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Bei der späteren Durchsuchung auf der Wache wurden beim Gambier mehrere, verkaufsfertig verpackte Kügelchen Mariuhana aufgefunden. Im Gewahrsamsraum war der Mann so aufgebracht, dass er mehrfach gegen die Zellenwand lief. Aufgrund von erheblicher Eigengefahr musste der Mann in eine Klinik eingewiesen werden.
Schlägerei wegen Drogendeal?
Wenige Stunden später entdeckte eine Streife eine Schlägerei an der Trambahnhaltestelle am Bahnhofsplatz. Die Polizei geht davon aus, dass die Ursache für die Auseinandersetzung ein Drogengeschäft gewesen ist. Eine 26-jähriger Tunesier musste mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Zur Festnahme ausgeschrieben - Polizei landet Dreifach-Treffer
Ebenfalls am 25. Dezember konnte die Polizei drei Personen am Hauptbahnhof festnehmen, die allesamt zur Festnahme ausgeschrieben worden waren.
In der Nacht wurde ein 37-jähriger Deutscher kontrolliert. Er hatte einen Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Augsburg offen - so hatte der Mann eine Geldstrafe in Höhe von 1.056,70 Euro nicht beglichen. Der Grund war das Erschleichen von Leistungen.
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Am Morgen konnte ein 36 Jahre alter Mann aus Deutschland festgestellt werden. Beim Datenabgleich stellte sich heraus, dass der Mann wegen Diebstahls zu einer Haftstrafe von drei Monaten verurteilt worden war, die er bislang nicht angetreten hatte.
Im dritten Fall handelte es sich um einen 29-jährigen Rumänen. Dieser war von DB-Sicherheitsmitarbeitern wegen des Schutzes privater Rechte und dazu erforderlicher Identitätsfeststellung zur Wache gebracht worden. Dort stellte sich heraus, dass der Mann von der Staatsanwaltschaft München I wegen Diebstahls noch eine Restfreiheitsstrafe von 70 Tagen zu verbüßen hatte. Alle drei Männer wurden der Justiz zugeführt.
Festnahme wegen nicht bezahlter Geldstrafe
Auch am zweiten Feiertag wurde ein Gesuchter festgenommen. Ein 25-jähriger Deutscher war gegen 03:45 Uhrr am Ostbahnhof kontrolliert worden. Ein Datenabgleich zeigte, dass er wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe von 663,50 Euro verurteilt worden war. Da er die Strafe nicht begleichen konnte, wurde er den Justizbehörden zugeführt.
Unbekannter stellt flüchtigem Täter ein Bein
Am Samstag konnte ein Sicherheitsmitarbeiter eines Geschäfts am Ostbahnhof beobachten, wie ein 33-jähriger Perlacher eine Bierflasche einsteckte und stehlen wollte. Als die Streife den flüchtigen Dieb verfolgte, stellte ein unbekannter Mann dem Flüchtenden ein Bein. Als die eingesetzten Beamten den gestürzten Täter überwältigten, ging der Unbekannte - ohne ein Wort zu sagen, mit einem Lächeln im Gesicht - weiter. Bei dem Täter wurde ein Atemalkohol von 2,56 Promille gemessen.
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Ex-Freundin ins Gesicht geschlagen
Gegen 18 Uhr mussten die Beamten am Ostbahnhof einen Streit zwischen einer 21-Jährigen und ihrem Ex-Freund schlichten. Der 26 Jahre alte Kroate schlug seiner Ex-Freundin mehrmals ins Gesicht und gegen den Körper.