Verdi-Warnstreik: Wo am Donnerstag in München die Arbeit niedergelegt wird
München - Volle Mülltonnen, verschlossene Kitas und Krankenhäuser auf Sparflamme – vor der dritten Verhandlungsrunde am Freitag erhöht Verdi laut eigenen Angaben den Druck: nochmal Warnstreik! Bayernweit sollen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ganztags die Arbeit niederlegen.
Die stellvertretende Landesbezirksleiterin bei Verdi Bayern sagt: "Für die Streiks sind die Arbeitgeber verantwortlich, die sich einer schnellen Einigung bisher verweigert haben."
Warnstreik am Donnerstag in allen öffentlichen Betrieben
In den vergangenen Wochen hat die Gewerkschaft wiederholt zum Streik aufgerufen. Allein in der Faschingswoche haben sich laut Verdi über 10.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes an Arbeitsniederlegungen in ganz Bayern beteiligt. Der Fokus lag am Donnerstag und Freitag auf dem Gesundheitsbereich, am Montag stand erneut der Flughafen still.

Der Streikhöhepunkt diesen Donnerstag soll die öffentlichen Betriebe möglichst breitflächig treffen – auch in München. Betroffen sind laut der Stadt:
- Referat für Bildung und Sport
- Städtische Kinderbetreuungseinrichtungen
- Baureferat, u. a.: Straßenreinigung, Gartenbau
- Sozialreferat
- Gesundheitsreferat, u. a. Städtische München Klinik (MüK)
- Kreisjugendring Stadt/Land
- Beschäftigte aus den Kommunen und Landratsämtern
- Heilpädagogisch-psychotherapeutische Kinder- und Jugendhilfe, Verein für heilpädagogische Aufgaben e.V.
- Städtische Sing- und Musikschule
- Kammerspiele / Schauburg
- Pfennigparade
- Bundesanstalt für Arbeit
- Deutsche Rentenversicherung
- Helmholtz-Institut
- Max-Planck-Institut
- Städtische Bibliotheken
- Münchenstift
- Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) vom 13.03. bis 15.03.2025
Ausfall wegen Streik auch bei Kindergärten – Eltern müssen bei Einrichtung nachfragen
Im Falle der AWM heißt das: Alle Wertstoffhöfe, das Gebrauchtwarenkaufhaus Halle 2, das Kundencenter, der Entsorgungspark Freimann und das Erdenwerk haben geschlossen. Die Touren des Wertstoff- und Giftmobils fallen aus und bei den Tonnenleerungen kommt es zu starken Einschränkungen. Bei den Krankenhäusern sollen wie schon am vergangenen Donnerstag und Freitag Notdienste gewährleistet werden.

Das Referat für Bildung und Sport empfiehlt Eltern, bei der Leitung ihrer Kindertageseinrichtung nachzufragen, ob diese normal oder teilweise geöffnet wird. Weiter heißt es: "Der städtische Träger bemüht sich, in begründeten Fällen eine Notbetreuung für Kindergartenkinder zu ermöglichen."
Demnach können Eltern bei der Einrichtungsleitung für ihr Kindergartenkind eine Notbetreuung in einer anderen, vom Streik weniger betroffenen Einrichtung beantragen. Hierfür muss glaubhaft vermittelt werden, dass keine andere Betreuungsmöglichkeit gefunden werden konnte.
Kommunale Arbeitgeber beschweren sich: Streiks schaden in erster Linie den Bürgern
Die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber (VKA) teilt zu den Arbeitsniederlegungen der AZ mit: "Warnstreiks, die die Kinderbetreuung, die Gesundheitsversorgung und den Nahverkehr einschränken oder gar lahmlegen, schaden in erster Linie den Bürgerinnen und Bürgern."
Verdi streikt, weil sie von Bund und Kommunen eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, aber mindestens 350 Euro sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten fordert. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikumsentgelte sollen um 200 Euro angehoben werden. Außerdem möchte die Gewerkschaft drei, bei Mitgliedern vier zusätzliche Tage, um sie zu entlasten.
Das Problem daran laut VKA: "Die geforderten drei zusätzlichen freien Tage sehen wir besonders kritisch, da sie zwangsläufig zu spürbaren Einschränkungen in den kommunalen Dienstleistungen führen würden – etwa bei Kitaschließzeiten oder Bürgerservices."
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