Entlaufener Jungbulle spielt Wild West in Germering

Das fast 500 Kilo schwere Rind entwischt seinem Bauern. Einem Tierarzt gelingt es, den Bullen ins Land der Träume zu schicken.
Ralph Hub
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Der ausgebrochene Jungstier macht auf einer Wiese vor einer Wohnsiedlung in Germering auf lammfromm.
Der ausgebrochene Jungstier macht auf einer Wiese vor einer Wohnsiedlung in Germering auf lammfromm. © Polizei

Germering - Von der Weihnachtsgeschichte, dem Stall von Betlehem mit Ochs und Esel, Maria und Josef, dem Christuskind im Kripperl - von alledem hat der Jungstier aus Germering offensichtlich nicht den leisesten Schimmer.

Landwirt meldet entlaufenen Stier der Polizei

Sonst wäre er nicht ausgerechnet ein paar Tage nach Heiligabend einfach so ausgebüchst, sondern wäre brav im Stall bei seinen paarhufigen Kollegen geblieben.

Aber alles schön der Reihe nach: Ein Landwirt aus Germering meldete der örtlichen Polizei am 28. Dezember, dass ihm eines seiner Tiere entwischt sei. Das "Kalb" habe sich in Richtung des Germeringer Sees verdrückt. Der Bauer machte sich an die Verfolgung. Doch im Wald beim Schusterhäusl verlor er das Tier aus den Augen.

Anwohner entdeckt das Tier in seiner Nachbarschaft

Polizei und Feuerwehr starteten eine großangelegte Suchaktion nach dem abenteuerlustigen "Kälbchen". Sogar eine Drohne wurde dabei eingesetzt. Doch das Rind blieb spurlos verschwunden. Mangels erfahrener Cowboys war die Suche ein Schuss in den Ofen.

Einen Tag später, am Donnerstag gegen 23 Uhr, meldete sich ein Anwohner aus der Dorfstraße bei der PI Germering. Er habe in seiner Nachbarschaft eine Kuh gesehen.

Keine Kuh sondern ein Jungstier

Immerhin die Beschreibung "Kuh" kam der Sache schon etwas näher, nur das Geschlecht passte noch immer nicht. Besagte "Kuh" stand auf einer Wiese. Die Polizei rückte an. Vor Ort stellten die Beamten fest, dass sie es nicht mit einer Kuh und schon gar nicht mit einem niedlichen Kälbchen zu tun hatten, sondern mit einem rund 450 Kilo schweren Jungstier - der zum Glück in diesem Moment friedlich war und nicht rot sah.

Mehre Versuche den Stier einzufangen, scheitern

Die Einsatzkräfte verriegelten das Tor zum Grundstück und hofften, das Rind damit eingesperrt zu haben. Doch die Häscher hatten die Rechnung ohne den Jungstier gemacht. Der brach glatt wieder aus und lief die Dorfstraße weiter in Richtung Augsburger Straße.

Ein zweiter Versuch, das Rind dort auf einem umzäunten Grundstück einzusperren, klappte ebenfalls nicht. Der Jungbulle machte kurzerhand den Holzzaun platt und türmte erneut. Der Stier trottete durch die Bahnhofs- und die Kirchenstraße, im Blumenfeld legte er ein Päuschen ein.

Teilweise komplette Sperrung der B2

"Versuche des Landwirts, dass Tier mittels eines Lassos zu fangen, waren aufgrund der Aggressivität des Tieres nicht möglich", heißt es lapidar im Polizeibericht. An der Gemeindewiese konnte das Tier mit Hilfe mehrerer Streifenwagen in den Hof des Kraftwerks getrieben werden. Aber dem Jungbullen gelang erneut die Flucht. Er entwischte auf die B2 in Richtung München. Die Bundesstraße wurde teilweise komplett gesperrt.

Durch einen Betäubungspfeil gelingt es schließlich, den Jungbullen wieder einzufangen

Das Rind lief weiter in Richtung der ehemaligen Tennisanlage. Dort konnte der junge Stier mithilfe von Gittern, die der Landwirt dabei hatte, "umstellt und so an der weiteren Flucht gehindert werden", so ein Polizeisprecher.

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Einem Tierarzt gelang es schließlich, den Jungbullen mit Hilfe eines Betäubungspfeils auszuknocken. Inzwischen ist der "kleine" Ausreißer wieder im heimischen Stall. Abwarten, was dem unternehmungslustigen Jungbullen über den Jahreswechsel noch so alles einfällt - ein Ausflug zum Starnberger See möglicherweise?

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