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Tunnel-Pläne am Englischen Garten eingestampft: Vertane Chance

Rathaus-Reporterin Christina Hertel über einen Tunnel am Englischen Garten.
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Alle lieben Bäume. Wer sich gegen eine Baustelle ausspricht, weil er Fällungen verhindern will, kann sich sicher sein, auf der richtigen Seite zu stehen. Trotzdem war es voreilig, dass Grüne und SPD dem Tunnel am Englischen Garten schon jetzt eine Absage erteilten.

Angeblich sollen um die 900 Bäume für den Tunnel fallen. Wenn man die Zahl zum ersten Mal hört, könnte man meinen, der halbe Englische Garten sei gefährdet.

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Zur Einordnung: In Bayerns Wäldern sollen fünf Milliarden Bäume stehen. Allein die Münchner Forstverwaltung pflanzt nach Angaben der Stadt im Jahr 100.000 Bäume.

Gleichzeitig fallen in München jeden Tag Bäume – und der Aufschrei bleibt meist aus. Zum Beispiel wurden für den U-Bahn-Bau in Laim Anfang des Jahres mehr als 700 Bäume gefällt.

Am Englischen Garten würden die Bäume jedoch nicht gerodet, um München grauer, sondern grüner zu machen. Denn natürlich würden die Bäume nachgepflanzt.

Hinzu kommt, dass die Zahl 900 nicht unbedingt stimmen muss. Konkretere Planungen könnten Klarheit bringen – doch auf die wollen sich Grüne und SPD nicht einlassen, obwohl die Stadt nicht einmal die vollen Kosten tragen müsste, weil sie so viel Fördergeld bekommt.

Was für eine vertane Chance!

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  • Perlacher am 07.04.2022 02:56 Uhr / Bewertung:

    Man könnte davon ausgehen, dass den Politikern der Grünen im Münchner Rathaus ein in seiner Gänze wiederhergestellter Englischer Garten sympathisch wäre! In Wirklichkeit sind die Politiker der Grünen nur Ideologen, die bei Bedarf ein grünes Mäntelchen vorzeigen! Der SPD im Münchner Rathaus ist das Thema einfach nur peinlich, weil sie für die Zerschneidung des Englischen Gartens unter der Regierung des damaligen OB Vogel verantwortlich ist! Dieser hat seine damalige Entscheidung Jahrzehnte später öffentlich bereut, im Gegensatz zu seiner Partei!

  • Wolff am 06.04.2022 09:58 Uhr / Bewertung:

    Dieses Land ist an so vielen Stellen inzwischen hoffnungslos rückständig und marode, da haben wir sicher andere Probleme als diesen Tunnel! Alleine wenn angeblich ständig das Geld für den Wohnungsbau fehlt. Und der Vergleich mit den Baumfällungen für den U-Bahn-Bau, der München noch grauer macht, ist nun wirklich der absolute Gipfel. Entweder man will mehr ÖPNV und weniger Autoverkehr oder eben nicht. Aber dann braucht man sicher nicht gegen den ÖPNV-Ausbau zu polemisieren, wenn man gleichzeitig eine rein kosmetische und kostenintensive Tieferlegung einer funktionierenden Autostraße befürwortet.Man möchte meinen, so mancher lebt hier in seiner kleinen romantischen Phantasiewelt, in der es nur noch um solche Luxusprobleme geht. Aber die Welt und damit auch Deutschland steuern so oder so auf gravierende wirtschaftliche Probleme zu. Da wird das Geld von ganz alleine knapp. Wer sein ökologisches beruhigen will, soll lieber den Regenwald retten, als Tunnel zu bauen!

  • sowirddasniewas am 05.04.2022 14:36 Uhr / Bewertung:

    Der englische Garten "vereint". Das wäre schon was, wenn der Verkehr da nicht weiter mittendurch gegen würde.

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