Touren-Tipps: Wandern mit Abkühloption

München - Wenn die Sonne strahlt und die Temperaturen klettern, dann wollen viele ins Schwimmbad. Aber den ganzen Tag hauptsächlich liegen – und das auch noch neben vielen Menschen? Da gibt es doch viel aktivere und gleichzeitig erholsamere Möglichkeiten.
Im Folgenden zeigt Ihnen die AZ fünf Touren, die Sie an Bächen, Flüssen und Seen entlangführen. Sie können also wandern und haben gleichzeitig immer die Möglichkeit, sich mit einem Sprung ins Wasser zu erfrischen. Also: Badesachen einpacken und vielleicht nicht die schweren Wanderschuhe, sondern die leichteren Trekkingsandalen anziehen. Extra-Tipp: Wer sich ein Wanderhandtuch kauft, spart Platz im Rucksack und Gewicht auf dem Buckel.
Die Wanderungen stammen aus dem Buch "Wandern am Wasser: Oberbayern" (J. Berg, 17,99 Euro). Wer erfrischende Touren mag: Dieser neue Wanderführer bietet insgesamt 37 Touren, viele davon sind auch für Familien geeignet oder für diejenigen, die nur einen kurzen Ausflug machen wollen. (Lesen Sie dazu auch: Oberbayern - Die schönsten Wander-Routen am Wasser)
Die Touren, die wir für Sie ausgewählt haben, eignen sich allesamt als Halbtagestouren – wer also am Ende wirklich noch eine Runde schwimmen gehen möchte, kann das zeitlich ohne Probleme tun. Bis auf eine Tour sind alle Wanderungen auch bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Regionalzug und -bus zu erreichen.
Lediglich der Windachspeicher hat keine öffentliche Anbindung. Doch wer ein Radl besitzt, kann das ausnutzen: Denn der Ausgangspunkt lässt sich bequem mit dem Fahrrad erreichen. Rund um den Ammersee gibt es übrigens auch einige Möglichkeiten, die Natur mit dem Fahrrad zu erkunden. Es gibt eine speziell ausgeschilderte Route zwischen Landsberg am Lech und dem Ammersee, die auch am Windachspeicher vorbeiführt, den wir Ihnen hier vorstellen.
Wie auch immer Sie am Wasser unterwegs sind: Viel Spaß!
Von Fürstenfeldbruck an der Amper entlang: Idylle ganz nah an der Stadt
- Ausgangspunkt: S-Bahn Fürstenfeldbruck
- Dauer: 3.30 Stunden
- Länge: 14 km
Am Bahnhof Fürstenfeldbruck halten wir uns auf der Bahnhofstraße links und unterqueren nach etwa 200 Metern die Gleise. Danach geht es rechts am Waldrand entlang zu einer weiteren Bahnunterführung, über die wir zum Kloster Fürstenfeld gelangen.
Vom Klosterhof wandern wir vor zur Fürstenfelder Straße und biegen links ab – nach Passieren der Amperbrücke links auf den Uferweg der Amper. Nach gut zwei Kilometern stoßen wir kurz auf die Hauptstraße, dann folgt ein Wegabschnitt am bewaldeten Steilufer entlang.
Nach dem Passieren des Steilufers wandern wir links auf dem Wiesenpfad zur Hauptstraße und in weitem Bogen zuletzt wieder am Amperufer nach Schöngeising. Dort überqueren wir auf Holzstegen die beiden Amperarme und bewegen uns auf einem weiteren Wiesenpfad auf den Zellhof zu. Noch vor dem Hof ragen zwei imposante, über 100 Jahre alte Eichen in die Höhe. Hinter dem Zellhof geht es auf dem Ammer-Amper-Radweg durch die schönen Amperauen über den Brucker Ortsteil Engelsberg und das Kloster Fürstenfeld zum Ausgangsort zurück.
Wer möchte, kann einen Umweg über den Eisenhutwald gehen – hier sind die Bäume besonders schön: Knapp ein Kilometer nördlich des Zellhofs führt ein Stichweg in den Wald. An einer Weggabelung mit Gedenkkreuz vorbei wird das Amperufer erreicht.
Um nicht die Streuwiesen zu kreuzen, gehen wir nach diesem Abstecher wieder zum Gedenkkreuz und von dort nach links auf einem Waldweg zur Hauptroute zurück.
Alle Karten: Heidi Schmalfuß
Von Bad Wiessee nach Wildbad Kreuth: An drei Bächen entlang
Lichtspiele im Söllbachtal.
- Ausgangspunkt: Bad Wiessee
- Endpunkt: Wildbad Kreuth
- Anfahrt: Mit der BOB und dem Regionalbus nach Bad Wiessee (Haltestelle Kurpark Abwinkl), Parken kostenfrei am Söllbachtal
- Rückfahrt: Mit der Regionalbus nach Tegernsee oder zurück nach Bad Wiessee
- Dauer: 4.15 Stunden
- Länge: 16 km
Wer öffentlich fährt, gelangt über die Hubertus- und Söllbachstraße zum Parkplatz. Von dort geht es die Straße taleinwärts bis zur Söllbachklause. Wir folgen dem Söllbach, ignorieren Abzweigungen zum "Bauer in der Au" und dem Hirschtalsattel.
Bald taucht die "Schwarze Tenn" mit Kühen und Hühnern auf. Hier lässt es sich gut einkehren.
Danach folgen wir dem Schwarzbach in südöstlicher Richtung. Wir wechseln die Bachseite, passieren einen kleinen Wasserfall und wandern abwärts. Alternativ können wir den breiteren Fahrweg auf der anderen Seite des Bachs wählen, doch dieser ist nicht so attraktiv. Bei der Winterstube im Tal überqueren wir die Bundesstraße B 307 und eine Brücke, die uns über den dritten Bach, den Weißachbach führt. Dem folgen wir bis nach Kreuth.
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Rund um den Windachspeicher: An Seen und Bächen entlang
- Ausgangspunkt: Parkplatz am Nordufer des Stausees
- Anfahrt mit Bahn und Rad: Sie können mit der Regionalbahn nach Utting fahren und von dort mit dem Radl zum Windachspeicher. Die Gegend eignet sich auch so gut für Fahrradtouren
- Dauer: 2.15 Stunden
- Länge: 6 km
Vom Parkplatz aus erklimmen wir die Treppen der Staumauer und gehen an der "Windachsee-Alm" vorbei auf die Badewiese zu. An deren hinteren Ende führt uns ein Wanderweg in einen Wald hinein.
Der Wanderweg verläuft bis ans Ende des Sees, dort kommen wir in das Rückstaugebiet des Sees, weshalb wir einen Umweg über Obermühlhausen laufen müssen. Sobald wir zu den ersten Häusern gelangen, biegen wir wieder in Richung See ab. Wir halten uns links und gelangen in einem weiten Bogen in ein Waldstück oberhalb des Gewässers. Ein schmaler Pfad führt hinunter ans Ufer. Ihm folgen wir bis zur Staumauer zurück.
Von Olching nach Dachau: Tümpel, Grün und Freibad
Ein Seitenarm kurz vor Dachau.
- Ausgangspunkt: S-Bahnhof Olching
- Dauer: 2.15 Stunden
- Länge: 12 km
Zunächst müssen wir zum Wasser kommen. Dafür nehmen wir den nördlichen Ausgang des S-Bahnhofs Olching und folgen der Feursstraße und biegen nach etwa 150 Metern links in die Donaustraße ein. Nach weiteren 100 Metern geht es links in den Lechweg, und wir gelangen zwischen den Häusern hindurch ans Ufer. Auf einen Schlag änder sich das Ambiente: Waren zuvor noch Beton und Asphalt die dominierenden Elemente, umgibt uns jetzt Grün.
Wir bewegen uns am Amperkanal entlang, kommen auch an einem Wasserkraftwerk vorbei. Wir gehen solange weiter, bis Amper und Kanal wieder vereint sind und können durch die Büsche hindurch einen Golfplatz sehen. Wir unterqueren die A8 und stehen am Ampersee. Bis zu sechs Meter tief ist er. Wie wäre es mit einem kurzen Bad?
Es geht weiter an der Müllverbrennungsanlage Geiselbullach vorbei. Wir bleiben am Fluss und unterqueren die B 471. Etwa einen Kilometer später zweigt wieder ein Kanal ab, wir bleiben jedoch am Fluss und sind nun am sogenannten Altarm. Hier fließt das Wasser nur sehr gemächlich. Es gibt kleine Tümpel und Teichrosen. Vorbei geht es wenig später auch am Freibad Dachau. Auch hier wäre noch ein Bade-Zwischenstopp möglich.
Ziel der Wanderung ist das Dachauer Schloss: Wir erreichen es, nachdem wir die Amper überquert haben und den Karlsberg hinaufgegangen sind. Das Schlosscafé eignet sich wunderbar, um nach der Wanderung noch ein Kaltgetränk zu sich zu nehmen oder einen Kuchen zu essen.
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Das Pfrühlmoos: Üppig blühende Moorlandschaften
Das Pfrühlmoos strahlt viel Ruhe aus.
- Ausgangspunkt: Bahnhof Eschenlohe
- Endpunkt: Bahnhof Oberau
- Rückfahrt zum Parkplatz: Stündliche Bahnverbindungen gibt es zwischen Oberau und Eschenlohe, von dort fahren auch Regionalzüge nach München
- Dauer: 2.30 Stunden
- Länge: 8 km
Vom Bahnhof halten wir uns links und erreichen über die Bahnhofsstraße den Dorfplatz. Dort überqueren wir die Loisach und biegen rechts in die Mühlstraße ein. Über die Römerstraße verlassen wir die Gemeinde. Nach den letzten Häusern geht die Straße in einen gut befestigten Güterweg über. Bald erreichen wir das Pfrühlmoos, auf dem unzählige Pflanzen gedeihen.
Auf der rechten Wegseite plätschert der Mühlbach, dessen Ursprung liegt etwa eine Viertelstunde weiter bei den Sieben Quellen. Die Wanderung führt uns nun einige Kilometer immer am Pfrühlmoos entlang. Auf der rechten Talseite können wir den Laberberg erkennen, links vom Weg beginnt gleich ein dichter Mischwald, der sich den Hang zur Teufelskapelle hinaufzieht. Noch ein Stück höher, bereits oberhalb der Baumgrenze liegt der Obere Risskopf mit seinen 2.049 Metern Höhe.
Geschichtlich interessant: Das Loisachtal war vor 2.000 Jahren Teil des Handelswegs zwischen Augsburg und Venedig. Händler und Fuhrleute brachten reichlich Waren aus dem Orient in die Gebiete nördlich der Alpen. König und Fürsten zogen hier durch die Lande.
In Sichtweite von Oberau erreichen wir den Lauterbach, der rechts neben dem Weg verläuft. Wer möchte, kann sich hier etwas erfrischen. Es gibt einige gute Einstiegsmöglichkeiten ins Wasser. In der Nähe des Golfplatzes erreichen wir eine asphaltierte Straße und über sie den Ort Oberau.
Wir überschreiten die Loisachbrücke und anschließend die Bahngleise. Rechts ist der Bahnhof, von dem aus wir zurück nach Eschenlohe fahren.
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