Tödlicher Gardasee-Unfall: Angeklagte sagen im Prozess aus

Seit dem 11. November 2021 wird im Fall der beiden Deutschen verhandelt, die für den Tod eines italienischen Pärchens nachts auf dem Gardasee verantwortlich sein sollen. Nun schildern sie ihre Version.
AZ/dpa |
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Bei dem Unfall auf dem Gardasee kamen zwei Menschen ums Leben. (Archivbild)
Bei dem Unfall auf dem Gardasee kamen zwei Menschen ums Leben. (Archivbild) © Gabriele Strada/AP/dpa

München/Brescia - Im Prozess um den tödlichen Bootsunfall auf dem Gardasee in Italien haben die beiden Angeklagten ihre Aussagen abgegeben und sich entschuldigt.

Gardasee-Unfall: Angeklagten werden befragt

 In der Nacht des 19. Juni waren sie auf dem See in Norditalien in Richtung Salò am Westufer gefahren. "Ich habe aus heiterem Himmel ein Geräusch gehört, ein kurzes, aber sehr gut hörbares Geräusch, und gleichzeitig eine Vibration in den Füßen gespürt", sagte der Bootslenker am Freitag im Palazzo di Giustizia der norditalienischen Stadt Brescia. Sie hätten angenommen, ein Stück Treibholz getroffen zu haben.

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Ihr Riva-Motorboot war jedoch mit dem Holzboot eines italienischen Pärchens kollidiert. Der 37-jährige Umberto Garzarella und seine Freundin Greta Nedrotti (25) verloren dabei ihr Leben. "Dieser kurze Aufprall war so schwach, dass ich im Leben nicht davon ausgehen konnte, dass wir etwas Großes wie ein Boot getroffen hatten", erklärte der angeklagte Münchner weiter. Der Bootsbesitzer war in der Nacht müde und hatte seinen Bekannten gebeten, das Boot zu steuern, wie er am Freitag schilderte.

"Entschuldigungen brauchen wir nicht"

"Ich habe diesen Unfall nicht als solchen bemerkt. Es tut mir unglaublich leid", sagte der Bootsführer. Der Bootsbesitzer – ebenfalls aus München - erklärte zu Beginn seiner Befragung: "Auch wenn ich nicht wach war, als der Unfall passierte, möchte ich mich entschuldigen für das, was da passiert ist. Verzeihung", sagte er, die anwesenden Eltern anblickend. "Die Entschuldigungen brauchen wir nicht", sagte Nedrottis Mutter nach der Verhandlung. 

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11 Kommentare
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  • Kadoffesalod am 27.02.2022 09:58 Uhr / Bewertung:

    Die Schilderungen, man habe von dem Aufprall nur ein kurzes Geräusch gehört, gleichzeitig eine Vibration in den Füßen gespürt und an ein Stück Treibholz gedacht, sind ganz eindeutig gelogen.

    In Wirklichkeit scheppert es beim Aufprall eines in Halb- oder Voll-Gleitfahrt befindlichen Bootes dieser Größe selbst auf ein kleineres Stück Treibholz o. ä. Gegenstände so heftig, dass die Insassen immer total erschrecken, von einer schweren Beschädigung ihres Bootes ausgehen und oft sogar einen Notruf absetzen, weil sie sich sicher sind, gleich abzusaufen. Danach wundern sie sich, dass an ihrem Boot keine oder nur minimalste Spuren von dem Aufprall zu sehen sind.

    Im Boot wirkt so ein Aufprall viel heftiger als im Auto, weil der Bootsrumpf eine durchgehende harte Schale und vom Armaturenbrett, Steuer, Bootsboden, Seitenwänden etc. nicht entkoppelt ist. Zwischen Bugspitze und Steuerstand sind weder Pralldämpfer noch Gummilager verbaut. Der Aufschlag wird nahezu ungedämpft übertragen.

  • Fußball-Fan am 26.02.2022 14:22 Uhr / Bewertung:

    Die Münchner haben zwei Menschen auf dem Gewissen, sie haben sie getötet. 10-15 Jahre Gefängnis sind viel zu wenig für die beide. Aber es geht leider nicht gerecht zu in der EU, was die Bestrafen bei Mord und Totschlag anbelangt.

  • Fahrradträger am 26.02.2022 00:19 Uhr / Bewertung:

    Die Geschichte der zwei Münchner ist von vorne bis hinten gelogen. Als Sportboot-Besitzer war ich jahrelang auf dem Gardasee unterwegs und kenne auch diese Ecke sehr gut.
    Wenn man mit einer Riva aquarama ein anderes, und sei es auch ein relativ kleines, Holzboot rammt, dann merkt man das deutlich. Außer, man ist aus gewissen Gründen nicht mehr ganz sehr über seine Sinnesorgane.

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