Tierschutz: Mehr als 37.000 Unterschriften gegen Oktoberfest-Pferdefuhrwerke

München - Sechs Monate ist es her, als die Münchnerin Julia Maier ihre Petetion über die Internet-Kampagnenplattform change.org startete (AZ berichtete). Sie fordert eine die Abschaffung der Kutschpferde auf dem Oktoberfest - weil die Tiere dabei gequält würden. Und damit ist sie offensichtlich nicht allein: 37.622 Menschen haben die Bittschrift unterschrieben. Das berichtete die Initiatorin am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite. Am Donnerstag hat sie die Petition an den tierschutzpolitischen Sprecher der SPD im Landtag, Herbert Woerlein, übergeben.
Oberbürgermeister Reiter verweigert Annahme der Petition
Ursprünglich hätte der Adressat allerdings Oberbürgermeister Dieter Reiter sein sollen. Er sagte die Unterschriftenannahme aber offiziell ab. "Ich hatte euch versprochen, dass ich mich nicht so einfach 'abspeisen' lasse", verkündete Julia Maier ihren Mitstreitern über die Online-Plattform change.org. Woerlein habe zu ihr Kontakt aufgenommen und angeboten, dass er - als leidenschaftlicher Verfechter des Tierschutzes - die Unterschriften herzlich gerne offiziell im Landtag in den nächsten zwei Wochen entgegennehme.
Maier bemängelt in ihrer Petition, die Pferde müssten stundenlang bei jeder Wetterlage ausharren, seien mit schrillen Glöckchen behangen und würden im größten Tumult zur Ruhe gezwungen. "Mittlerweile müssen sie sogar aus Metall gefertigte Maulkörbe tragen, damit die betrunkenen Teilnehmer ihnen keine ungeeigneten Fressalien zuführen oder, wie von einem Kutscher 2015 in der Süddeutschen Zeitung berichtet, ihnen nicht ein Betrunkener die Nüstern zuhält", schreibt sie in ihrem Gesuch.
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Kurz nach dem Start von Maiers Initiative gründeten sich Gegenpetitionen, die sich für den Erhalt der Brauereipferde einsetzen und ebenfalls über die Seite change.org abrufbar sind. Diese fanden bislang allerdings nur knapp 3.000 beziehungsweise gut 400 Unterstützer.
Schon einmal hatte Maier eine ähnliche Petition initiiert, in der sie in Berlins Innenstadt ein Pferdekutschenverbot durchsetzen wollte. Sie sammelte mehr als 77.000 Unterschriften - und hatte Erfolg: Das Verbot ist Teil der Koalitionsvereinbarung des Berliner Senats.