Online-Petition gegen Pferde-Gespanne auf der Wiesn
Die Pferde und Gespanne sollen von der Wiesn verschwinden. Das fordert eine Münchnerin und startet nun eine Online-Petition, mit der sie sich auch an den Stadtrat und Oberbürgermeister Dieter Reiter wendet.
München - Er gehört zum Oktoberfest wie das Riesenrad und das halbe Hendl: Der Einzug der Wiesn-Wirte vor dem Anstich am ersten Festtag. Mit geschmückten Gespannen ziehen die Wirte der Festzelte auf die Theresienwiese, zudem dienen die Pferde während des Oktoberfestes als Werbeträger für die jeweiligen Brauereien. Tausende Schaulustige sind jährlich beim Spektakel dabei und beobachten das Treiben vom Straßenrand aus.
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Damit soll jetzt allerdings Schluss sein! Eine Münchnerin geht mit einer Online-Petition gegen die Tradition vor. Ihr Hauptargument: Tierquälerei! Julia Maier startete die Unterschriftensammlung – sie selbst spricht von "anachronistischer Tierqual und nicht artgerechter Tierhaltung".
2.000 Unterschriften in drei Wochen
Für sie ist die Situation, in der sich die Pferde beim Wirte-Einzug befinden, nicht zu ertragen. "Für die Münchner Brauereipferde gilt dies allerdings nicht. Im Gegenteil - zusätzlich werden Sie mit lauten, schrillen Glöckchen behangen, müssen stundenlang, bei jeder Wetterlage ausharren, damit die Besucher von Ihnen Fotos mitten auf dem Volksfest machen können. Brauereipferde werden hier im größten Tumult zur Ruhe gezwungen."
Für Julia Maier Tierquälerei: Pferde-Gespanne auf der Wiesn. Foto: dpa
Sie geht auch auf das Fehlverhalten der Wiesn-Gäste ein. So tragen die Tiere mittlerweile Maulkörbe aus Metall, "damit ihnen die betrunkenen Teilnehmer keine ungeeigneten Fressalien zuführen können".
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In der Petition wendet sich Maier auch direkt an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD): "Ich bitte Sie hiermit inständig, diese äußerst sensiblen Fluchttiere aus dieser unzeitgemäßen Tradition endlich zu entbinden und damit auch andere Verkehrsteilnehmer, Touristen und uns Bürger vor der Gefahr eines unkontrollierbaren Gespannes zu schützen."
Vor drei Wochen startete die Münchnerin die Petition – mittlerweile haben über 2.000 Personen unterschrieben. (Stand: 02.09.)
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