Terrassen am Straßenrand: Wie München dieses Jahr mit Parklets plant
München - Auch, wenn man sich gerade für das Feierabendbier im Freien noch den Pulli überziehen muss, spürt man es doch: Der Sommer liegt schon in der Luft.
So wie im vergangenen Jahr sollen die Münchner auch in diesem draußen mehr Platz bekommen und diesen mit Palettenmöbeln, Pflanzen und Lichterketten zu ihrem kleinen Vorgarten mitten in der Stadt machen.
Beschluss soll für jedes Jahr gelten
Denn am Mittwoch wird der Stadtrat im Mobilitätsausschuss voraussichtlich beschließen, dass es nicht nur die Sommerstraßen für immer geben soll. Dort konnten Fußgänger auf der Straße spazieren und Autos durften zum Teil gar nicht mehr durchfahren.
Auch die Möglichkeit, auf Parkplätzen und ungenutzten Straßenecken kleine Terrassen aufzubauen, bekommen die Münchner ab jetzt jedes Jahr.

Heuer will die Stadt voraussichtlich zehn Sommerstraßen von Juni bis Anfang September ausweisen. Die Bezirksausschüsse konnten Straßen vorschlagen. Die Stadt prüft gerade noch, welche sie am Ende auswählt.
SPD-Stadtrat Andreas Schuster könnte sich ebenso wie seine Stadtratskollegin Gudrun Lux von den Grünen vorstellen, dass es sogar noch ein paar Straßen mehr werden. Doch das Referat bezweifelt, dass es die Mitarbeiter dann noch schaffen, eine hochwertige Gestaltung umzusetzen.

Stadträte wünschen sich längerfristige Sommerstraßen
Auch, dass zumindest manche Straßen bis in den Oktober hinein für den Verkehr gesperrt bleiben, sei denkbar, so Lux und Schuster. Einzige Hürde ist die Wiesn. Denn die großen Pflanztröge, mit denen die Stadt die Sommerstraßen absperrt, werden dann auch für die Theresienwiese gebraucht.
Gudrun Lux und Andreas Schuster wünschen sich, dass ein paar von den Sommerstraßen, die besonders gut liefen, zurückkommen und dann nicht nur während des Sommers zu einem verkehrsberuhigten Bereich werden. Der Holzplatz im Glockenbachviertel ist ein Beispiel.

An anderen Straßen wünscht sich Schuster eine schönere Gestaltung. Aus seiner Sicht sollte diese Aufgabe nicht nur die Stadt übernehmen - auch die Bürger sollten sich mehr einbringen dürfen. So wie bei den Parklets und Stadtterrassen, bei denen Anwohner und Vereine vergangenen Sommer am Straßenrand und auf Plätzen Möbel aufstellten.
Sitzgelegenheiten, Beete und Co. dürfen integriert werden
Die Anwohner können da ihrer Kreativität ziemlich freien Lauf lassen. Denn das Verfahren, wie Interessierte den Antrag für eine Stadtterrasse oder ein Parklet stellen, soll einfacher werden, sagt Lux.
Zum Beispiel können sie verschiedene Sitzgelegenheiten integrieren, Beete und Pflanzkübel aufstellen, einen Sonnenschutz bauen. Auch Büchertauschregale und Schwarze Bretter zur Vernetzung des Viertels gab es vergangenes Jahr. In geringerem Umfang erlaubt die Stadt auch Spielmöglichkeiten, wie eine Sandkiste oder Möglichkeiten zum Brett- oder Kartenspiel.
Eine Frist, bis wann die Parklets und Stadtterrassen bei der Stadt beantragt werden müssen, gibt es laut Mobilitätsreferat nicht. Neben den Kosten für die Möbel sollen die Antragssteller eine Verwaltungsgebühr von 60 Euro bezahlen. Außerdem brauchen sie eine Versicherung für 75 Euro.
Mehr Infos: muenchenunterwegs.de
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