Tarif-Erhöhung beim MVV: OB drückt auf die Bremse
MVV-Tickets sollen um bis zu sechs Prozent teurer werden. Die Rathaus-Spitze will das so nicht hinnehmen. OB Reiter will das Innenministerium einschalten.
Die geplante Erhöhung der Nahverkehrs-Tarife stößt im Rathaus auf massiven Widerstand. Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund plant die Preise um bis zu sechs Prozent anzuheben. Eine solche Preissteigerung "kann und will ich mir nicht vorstellen", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).
Reiter hat das zuständige Wirtschaftsreferat der Stadt deshalb gebeten, auf eine vernünftige und maßvolle Preiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr hinzuwirken. "Die Verunsicherung der Fahrgäste muss möglichst schnell vom Tisch, deshalb werde ich noch diese Woche mit dem bayerischen Innenminister über das Thema Tarifanpassung sprechen“, sagte Reiter.
Auch der Wirtschaftsreferent und Zweite Bürgermeister, Josef Schmid, hält die geplante Erhöhung für "nicht akzeptabel". Stadt und Land würden in den nächsten Jahren zwar beträchtlich in den Ausbau und die Modernisierung des Nahverkehrs investieren, "die Preiserhöhung muss aber maßvoll ausfallen“, forderte Schmid.
MVV und MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) rechtfertigen die Anhebung der Tarife mit gestiegenen Personalkosten, der finanziellen Mehrbelastung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz und Investitionen in neue Fahrzeuge. Schon im vergangenen Jahr haben die Verkehrsbetriebe die Preise um 2,9 Prozent erhöht. Nun soll eine neuerliche Preissteigerung folgen.