"Systematische Verzögerungsstrategie": Gastro-Brandbrief gegen Merkel

Die Wirtshäuser kämpfen weiter ums Überleben. Nun haben sich die Großen der Branche zusammengetan und einen Brandbrief an die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder verfasst.
Ruth Frömmer
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
30  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Initiator Mirco Silz.
Initiator Mirco Silz. © L'Osteria

München - Die Politik lässt die Gastrobranche am langen Arm verhungern", sagt Mirko Silz, Vorstandsvorsitzender des Pizza- und Pasta-Riesen L'Osteria. Zusammen mit Stephan von Bülow von der Eugen Block Holding hat er ein Schreiben an die Politik initiiert. Ihre Hilfsgelder seien noch nicht angekommen, wird darin kritisiert.

Auch Firma Käfer schließt sich der Initiative an

Zu den Unterzeichnern gehören große Namen wie Tim Mälzer, aber auch einige Ketten, die in München ihren Ursprung haben, unter anderem Hans im Glück, Coffee Fellows und Kaimug.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Auch die Firma Käfer hat sich der Initiative angeschlossen. Zwar hat das Unternehmen außer Kurzarbeitergeld bisher keine Hilfen in Anspruch genommen und das Geschäft kann dank Handel weiterlaufen. Dennoch ist man von der Krise getroffen. Clarissa Käfer sagt der AZ: "Andere stehen da vor großen existenziellen Problemen, daher unterstützen wir diese wichtige Initiative. Der Gastronomie muss jetzt schnell geholfen werden, sonst kostet das unzählige Arbeitsplätze und die Vielfalt der Branche geht zugrunde. Das kann niemand von uns wollen, denn eine lebendige Gastronomielandschaft mit kreativen Konzepten gehört zum Gesicht jeder attraktiven Großstadt, so auch zu München."

Initiative sieht "systematische Verzögerungsstrategie"

Natürlich sieht die Initiative die Dringlichkeit, das Coronavirus einzudämmen. Die Betriebe haben zum Teil in teure Hygienekonzepte investiert. Aber "von den versprochenen Novemberhilfen ist bis dato noch nichts angekommen", so der erste Punkt des Briefes. Zweitens sei "das Zögern der Bundesregierung unverständlich". Der Finanzminister habe Finanzhilfen in Aussicht gestellt. Es sei abzusehen, dass der Lockdown auch über den November hinaus erhalten wird. Deshalb müsse die Gastronomie auch für die kommende Zeit entschädigt werden.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

In der behäbigen Umsetzungstaktik der Politik sieht man eine "systematische Verzögerungsstrategie - Hilfen werden versprochen, aber erst nach dem Branchentod ausgeliefert. Das wird dann auch nicht so teuer, aber man hat ja politisch getan, was man als Politiker tun konnte. Und vernichtet bis zu zwei Millionen Arbeitsplätze", so der Vorwurf der Gastronomen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
30 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Gitti7 am 21.11.2020 18:32 Uhr / Bewertung:

    Es ist ja wirklich ein großes Glück, dass sich die Menschen nur in den Restaurants, nicht aber in U-Bahnen, S-Bahnen, Trambahnen und Bussen anstecken.

    Um öffentliche Verkehrsmittel macht das Corona-Virus vermutlich einen ganz großen Bogen und schlägt dafür in den Restaurants zu!

    Die Restaurants haben sich in der Krise vorbildlich verhalten.

    Was würden wir denn jetzt machen, wenn alle Bürger auf die Grünen hören würden und kein Auto mehr hätten?

    Im Winter, bei Eis und Schnee, wird es mit dem Radfahren auch etwas schwierig.

    Diese Doppelmoral kotzt mich so etwas von an!

  • Fußball-Fan am 22.11.2020 14:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Gitti7

    Zur Arbeit müssen die Leute, ins Restaurant muss niemand. Auf Restaurants können wir in der Not verzichten, auf den ÖNV nicht. Erst denken, dann schreiben.

  • TheBMW am 23.11.2020 10:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Fußball-Fan

    Also ICH kann sehr wohl auf den ÖPNV verzichten. Mein Auto ist zuverlässiger, schneller und komfortabler als jede Bahn. Im Winter beheizt, im Sommer gekühlt, es setzt sich nicht irgendein widerlicher Typ neben mich, ich muss keine nervigen Wichtigtuer-Handygespräche mitverfolgen, mir wird kein Döner samt Geruch vorgekaut, usw...ach ja, und mein Auto fährt zu JEDER Tages- und Nachtzeit und ein Sitzplatz ist mir garantiert zwinkern
    Also ja, ich kann sehr gut auf en ÖPNV verzichten

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.