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Superzug fährt von München nach Italien: Das müssen Fahrgäste wissen

Bald schickt die ÖBB ihre neuesten Railjets auf die Strecke von München über den Brenner. Aus Wien heißt es nun, dass man im Zeitplan ist. Die AZ erklärt, was sich in wenigen Wochen für die Fahrgäste ändert.
Felix Müller
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So soll es in den neuen Zügen im Zweite-Klasse-Großraumwagen aussehen.
So soll es in den neuen Zügen im Zweite-Klasse-Großraumwagen aussehen. © Simulation: ÖBB

München - Seit sich die italienische Bahn zurückgezogen hat, tuckern die Münchner in den Eurocitys der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) über den Brenner, wenn sie mit dem Zug nach Italien fahren. Sehr klassische Reisezüge, in der zweiten Klasse meist mit Großraumwagen mit Vierer-Sitzgruppen.

Doch es gibt in den nächsten Jahren viele Neuigkeiten auf der Strecke. Die Italiener kehren zurück und bieten ab 2025 Direktzüge von München nach Mailand an, so kündigten sie es zumindest im vergangenen Jahr an. Die Österreicher hingegen modernisieren ihre Nachtzüge – und nun auch die Züge auf den bestehenden Tagverbindungen.

Zug von München nach Italien: Die neuen ÖBB-Railjets werden "gerade fertiggestellt"

Im April soll Schluss sein mit den alten Eurocitys, so haben es die Österreicher 2023 angekündigt. Dann fahren auf der Strecke Railjets, die Premium-Züge der Österreicher, die es mit dem ICE aufnehmen können sollen. Die Railjets der neuen Generation würden "gerade fertiggestellt", teilte die ÖBB im Herbst mit. Ab Frühjahr 2024 würden sie dann auf der Brennerstrecke München-Innsbruck-Bozen-Verona (und teilweise weiter nach Bologna oder Venedig) mehr Komfort versprechen. Und offenbar hält die ÖBB Wort und ist im Zeitplan. "Ja, es ist geplant, dass der Railjet der neuen Generation im April auf der Brennerstrecke in den Fahrgasteinsatz gehen wird", heißt es jetzt auf eine neuerliche AZ-Anfrage hin aus Wien. In wenigen Tagen werde man dann Näheres mitteilen.

So sehen die meisten Wagen der heutigen München-Verona-Züge aus.
So sehen die meisten Wagen der heutigen München-Verona-Züge aus. © IMAGO/Manfred Segerer

Die neuen Züge mit mehr als 500 Sitzplätzen kommen mit einem Jahr Verspätung. 2020 hatte es noch geheißen, die Züge, die Siemens mit der ÖBB entwickelt hat, könnten schon Anfang 2023 München und Italien verbinden.

Die Siemens-Railjets sollen mehr Freiheit auf längeren Reisen bieten

"Besonderes Augenmerk wurde bei den neuen Railjets auf optimalen Sitzkomfort gelegt", heißt es in einer Broschüre von Siemens. "So basieren die neu entwickelten, besonders bequemen Sitze nicht etwa auf vorgefertigten Standardschalen, sondern sind eigens gefertigt, vielfältig verstellbar und mit Fußstütze ausgestattet. Mit einigen Handgriffen lassen sich Doppelsitze auch zu einer Art Sofa umbauen." Dazu werde die Mittellehne entweder hochgeklappt oder versenkt.

"All das bietet mehr Freiheit für individuelle Sitzpositionen und häufigere Positionswechsel", jubelt Siemens, das sei "vor allem bei längeren Reisen gesünder". Zusätzlich seien manche Sitze etwas erhöht und böten damit die Möglichkeit, Gepäck bequem und sicher direkt unter dem eigenen Platz zu verstauen.

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USB, WLAN und Fahrradstellplätze: Das bieten die neuen Züge von München nach Italien

An jedem Sitzplatz auch in der zweiten Klasse soll es künftig USB-Lademöglichkeiten geben, die ÖBB verspricht auch kostenloses WLAN. Interessant für Münchner, die zum Sporteln Richtung Tirol oder Südtirol unterwegs sind: Auf den insgesamt sechs Fahrradstellplätzen entfällt laut Siemens "dank Schlaufen zum Fixieren das mühsame Hochheben des Fahrrads, vor allem für E-Bikes eine wichtige Verbesserung".

Alle Stellplätze befänden sich "in einem Niederflurwagen und können bequem über eine Rampe erreicht werden – und natürlich können auch Ski oder Snowboards bequem verstaut werden".

Für Zug-Nostalgiker: Was die ÖBB anders macht als die Deutsche Bahn

Wer seinen Urlaub bisher gerne mit echtem alten Speisewagen-Gefühl mit Tischdecke (und Vorhang!) bei einem Gösser-Bier, einem Verlängerten oder österreichischen Speisen beginnt, darf sich insofern freuen, als die ÖBB auf der Strecke auch weiterhin Speisen und Getränke anbietet. Ein bisserl weniger gemütlich wird's aber offenbar schon: Nur noch zwölf Plätze soll es künftig in der Bordgastronomie geben, sechs davon an einer Art Tresen auf Barhockern mit Lehne.

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Klingt, als mache man sich besser schon zwischen Haupt- und Ostbahnhof auf den Weg in die Bordgastronomie, die eher nüchtern-modern gestaltet ist, wenn man einen Fensterplatz ergattern will. Für Zug-Nostalgiker immerhin erfreulich: Die ÖBB setzt anders als die Deutsche Bahn weiter neben Großraumwagen auch auf klassische Abteile mit sechs Sitzen (und Tisch). In der ersten Klasse verspricht man "hochwertiges Leder und Echtholz". Wenn es nach Plan läuft, können die Münchner ab April selbst probesitzen.

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Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Wuschel_MUC am 15.03.2024 14:04 Uhr / Bewertung:

    Wann gibt es wieder Nachtschnellzüge an die Adria oder nach Rom? Das war lange die Standard-Anreise für einen Adria-Familienurlaub, und wesentlich angenehmer als eine ewig lange Autofahrt mit Stau und allen möglichen anderen Problemen.

  • MadridistaMUC am 11.03.2024 20:16 Uhr / Bewertung:

    Ich vermisse den guten alten D-Zug. Abteil mit Vorhang und Sitze die man zum Bett machen konnte.

  • Kaiserin am 12.03.2024 15:24 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von MadridistaMUC

    OH ja und die 6er Abteile waren im Regionalzuf so wunderschön mit rotem Samt überzogen, die Fenster konnte man noch bis zur Hälfte öffnen und man bekam frische Luft. Die Klimaanlage ist zwar super im Zug obwohl ich den Wintermantel nur öffnen kann da es sonst schnell zu kalt wird und meine Sorge ist immer wenn bei brütender Hitze mit 30 die Klima mal ausfällt und dann im blechernen Wurm schnell noch höhere Temperaturen herrschen sollte der mal auf freier Strecke stehen und man ist eingeschlossen in der Hitze. Das ist für mich ein Horrorszenario.
    Das mag zwar die Ausnahme sein aber es kann einen doch mal erwischen.
    Ich vermisse die alten Silberfischerl auch wie wir damaligen Pendler die silbernen Wagons genannt haben und ich bin 10 Jahre lang täglöich hin - und zurück über 300 km gependelt. ca.170 einfach.

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