Werksviertel: Hochhaus-Entwurf muss überarbeitet werden
Berg am Laim - Es wird Fernwirkung haben: das neue Bürohochhaus an der Rosenheimer Straße 139. Der Entwurf stammt vom Münchner Architekturbüro Ochs Schmidhuber, das für das Werksviertel das prägnante Hochhaus mit der orangenen Kugel und die Macherei in Berg am Laim entworfen hat.
Für das "Atlas"-Gebäude mit der Kugel hat das Büro ein Hochhaus aus den 1970er Jahren eingehaust. An der Rosenheimer Straße werden die Architekten ebenso ein 14-stöckiges Gebäude aus den Siebzigern entkernen, um zwei Nebentürme erweitern und neu ummanteln.
Für geringen CO2-Fußabdruck: Innerer Betonkern wird erhalten
Drei Blöcke mit zwölf, 15 und 18 Stockwerken sollen in Zukunft an den Bahngleisen stehen: mit Vor- und Rücksprüngen, mit umlaufenden, begrünten Terrassen, möglichst viel Photovoltaik - und einem geringen Co2-Fußabdruck. Da der Architekt die "graue Energie" des alten Baus - den inneren Betonkern - nicht einfach abreißt, sondern erhält.
Ochs: "Das Gebäude verträgt eine prägnante Ausprägung"
Die Lage in Berg am Laim ist besonders: Der Bau liegt fast wie ein Tor in die Innenstadt an der Rosenheimer Straße, direkt am Gleisbett von S-Bahn und Zug - mit Eingang an der Friedenstraße nahe Werksviertel.

Fabian Ochs hat den Entwurf am Dienstag in der Kommission für Stadtgestaltung vorgestellt: "Ich möchte von einem Merkzeichen für München sprechen. Das Gebäude an den breiten Gleisen verträgt eine prägnante Ausprägung. Von jeder Seite hat es ein anderes Gesicht", erklärte der Architekt.
Referenzen für das neue Objekt, das den Zeitgeist spiegelt, sind sein Atlas-Haus und der High Rise Tower an der Rosenheimer Straße mit seinem kunstvollen Beleuchtungskonzept. Von der A8 aus ist das Hochhaus sichtbar.

Die Fassaden-Idee von Fabian Ochs spielt mit Münchner Ikonen: Isar, Olympiadach, Residenz - daran angelehnt soll das Bürohaus verschiedene Oberflächen erhalten. Es soll von einer stark gegliederten zweiten Haut ummantelt sein. Begrünte Terrassenbänder sollen das große Volumen auflösen. Ergänzt wird der Neu-Bau mit 300 extra "komfortablen" Fahrradstellplätzen und einem "lichten Wald", so Ochs.
Entwurf soll überarbeitet werden
Die Stadtgestaltungskommission ist nicht in allen Punkten überzeugt. Der Architekt soll den Entwurf überarbeiten - und erneut vorstellen. Hauptkritikfeld: "Mir ist es viel zu unruhig", sagte die Landschaftsarchitektin Doris Grabner.
"Das Ganze könnte man beruhigter machen. Es sollte bodenständiger sein", fand Architektin Birgit Rapp. Stadträtin Brigitte Wolf von der Linken waren "Kompaktheit und Massivität" zu viel.