Telekom-Funkmast in Flammen: Polizei schließt Brandstiftung nicht aus

Eine Telekom-Sendeanlage in Waldtrudering wird schwer beschädigt. Ein Anschlag gilt als wahrscheinlich. Staatsschutz und Generalstaatsanwalt ermitteln inzwischen.
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Der brennende Funkmast in Waldtrudering.
Der brennende Funkmast in Waldtrudering. © Berufsfeuerwehr München

Waldtrudering - Ein Mobilfunkmast der Telekom ist in der Nacht auf Freitag in Waldtrudering in Flammen aufgegangen. Der Sachschaden wird von der Polizei auf rund eine Million Euro geschätzt.

Nicht das erste Mal, dass in München Kommunikationseinrichtungen brennen. Ein Anschlag gilt deshalb derzeit als die wahrscheinlichste Ursache für den Brand.

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Wie eine überdimensionale Fackel ragte der etwa 30 Meter hohe Funkmast in den Nachthimmel. Die Flammen waren kilometerweit zu sehen. Gegen 3.15 Uhr ging bei der Berufsfeuerwehr der Alarm ein. Die Einsatzkräfte bekämpften die Flammen mit einem Wasserwerfer über eine Drehleiter in der Höhe sowie mit mehreren Schläuchen vom Boden aus. "Bereits nach 30 Minuten war der Brand gelöscht", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Abschließend nahmen Mitarbeiter der Stadtwerke den Mast vom Stromnetz.

Der Sachschaden ist enorm – war es Brandstiftung?
Der Sachschaden ist enorm – war es Brandstiftung? © Berufsfeuerwehr München

Die Standsicherheit des Funkmastes sei nicht gefährdet, teilte die Feuerwehr am Freitag mit. Der Schaden an der Anlage dürfte sich nach Schätzungen im Millionenbereich bewegen. "Nach ersten Erkenntnissen", so Polizeisprecher Werner Kraus, "wurde der Mobilfunkmast vollständig zerstört".

Die technischen Auswirkungen des Brandes für die Kunden halten sich laut Telekom allerdings in Grenzen. "Der Ausfall eines solchen Mobilfunkmasten in der Stadt hat keine gravierenden Auswirkungen", sagte Telekom-Sprecher Markus Jodl auf AZ-Anfrage. "Der Mobilfunkverkehr wird durch die umliegenden Standorte recht gut aufgefangen. Lediglich die Netzqualität sinkt leicht."

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Inzwischen hat der Staatsschutz, das Kommissariat K43, zuständig für Delikte aus dem linken Spektrum, die weiteren Ermittlungen übernommen. Am Freitagmittag zog die Generalstaatsanwaltschaft München das Verfahren an sich. Ein deutlicher Hinweis, dass die Behörden von einem Anschlag ausgehen und nicht von einem Blitzschlag, ausgelöst durch ein Gewitter über Waldtrudering.

In und um München wurden bereits mehrere Anschläge auf Versorgungseinrichtungen verübt. Zuletzt gingen im Mai in Freimann 28 Glasfasertrommeln in Flammen auf. Im August 2021 löste ein Brandanschlag auf Erdkabel am Ostbahnhof einen weitreichenden Stromausfall aus. Linke Aktivisten übernahmen damals die Verantwortung.

Brandstifter haben in den vergangenen Jahren in München und dem Umland mehrmals Funkmasten und Infrastruktureinrichtungen angezündet. Gesamtschaden: rund vier Millionen Euro.

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2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Herr Gamsbichler am 10.06.2023 09:58 Uhr / Bewertung:

    Wenn es "die Guten" waren, dann sollte gar nicht bis zum Ende ermittelt werden.

  • Witwe Bolte am 10.06.2023 06:46 Uhr / Bewertung:

    Noch keine Kommentare?
    Vermutlich war die Netiquette nicht nur bei mir aktiv. 🤔

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