Schockmoment am Münchner Hauptbahnhof: S-Bahn überfährt Kinderwagen

Schrecksekunden am Hauptbahnhof: Ein Kinderwagen landet im S-Bahngleis und wird überrollt. Dann erst stellt sich heraus, dass der Kinderwagen leer war.
AZ/dpa |
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Der Kinderwagen lag etwa 20 Meter nach Bahnsteigbeginn unter der S-Bahn im Gleis und wurde durch die S-Bahn etwa zehn Meter weit überrollt. 
Der Kinderwagen lag etwa 20 Meter nach Bahnsteigbeginn unter der S-Bahn im Gleis und wurde durch die S-Bahn etwa zehn Meter weit überrollt.  © Bundespolizei

Ludwigsvorstadt - Am Münchener Hauptbahnhof hat eine S-Bahn der Linie S8 einen Kinderwagen überfahren.

Wie die Bundespolizei berichtet, mussten am Dienstagnachmittag zwei DB-Mitarbeiter ihren Dienst abbrechen. Sie waren im Tiefgeschoss Zeugen des Vorfalls um den ins Gleis stürzenden und von einer S-Bahn überrollten Kinderwagen geworden. Was sie zunächst nicht wussten: Der Kinderwagen war leer.  

Sowohl der S-Bahn-Fahrer als auch eine 59-jährige Mitarbeiterin der Bahn mussten wegen ihres Schocks abgelöst werden.
Sowohl der S-Bahn-Fahrer als auch eine 59-jährige Mitarbeiterin der Bahn mussten wegen ihres Schocks abgelöst werden. © Bundespolizei

Passanten am Bahnsteig hatten den 42-jährigen Fahrer der S-Bahn gegen 14.30 Uhr mittels Handzeichen auf den Vorfall hingewiesen. Er bremste sofort, konnte den Aufprall aber nicht mehr verhindern. Eine 65-jährige Frau aus Moosach – sie war mit ihren Enkelkindern (drei und fünf Jahre alt) unterwegs – soll den Kinderwagen kurz unbeaufsichtigt gelassen haben.

Feierabendverkehr: Beide Gleise im Tiefbahnhof zur Bergung rund 45 Minuten gesperrt

Sowohl der S-Bahn-Fahrer als auch eine 59-jährige Mitarbeiterin der Bahn mussten wegen ihres Schocks abgelöst werden. Ihnen war zunächst nicht klar, dass der Kinderwagen leer war. Der Kinderwagen lag etwa 20 Meter nach Bahnsteigbeginn unter der S-Bahn im Gleis und wurde durch die S-Bahn etwa zehn Meter weit überrollt. 

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Die Bundespolizei geht davon aus, dass noch mehr Menschen durch den Vorfall einen Schock erlitten haben, der Bahnsteig war zu diesem Zeitpunkt "äußerst frequentiert". Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen vor Ort informierte die Bundespolizei den Vater der Kinder telefonisch und teilte ihm mit, dass sich die Oma mit den beiden Buben – unverletzt – auf dem Heimweg befinde.  

Beide Gleise im Tiefbahnhof waren zur Bergung rund 45 Minuten gesperrt, es kam zu erheblichen Auswirkungen im anrollenden Feierabendverkehr. Die Bundespolizei ermittelt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.


Die Bundespolizei bittet darum, darauf zu achten, an Bahnsteigen Kinderwagen und andere mit Rädern ausgestattete Gegenstände gegen Wegrollen zu sichern und stets im Auge zu behalten. Oft genügt ein Windzug einer ein- oder vorbeifahrenden Bahn, dass sich derartige Gegenstände selbständig in Bewegung setzen: "Sprechen Sie gegebenenfalls auch Mitreisende an und bitten diese um die Sicherung oder das Halten sofern sie anderweitig, zum Beispiel durch Kinder, abgelenkt werden.  

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9 Kommentare
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  • glooskugl am 16.03.2023 19:26 Uhr / Bewertung:

    Wer nicht mal auf eine Kinderwagen aufpassen kann, dem würde ich meine Kinder auch nicht anvertrauen. Aber heute ist ja jedes Handy wichtiger als alles andere. Die Frau war einfach total überfordert. Da musst ja ständig Angst haben...

  • Gelegenheitsleserin am 17.03.2023 10:22 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Ich hätte ja vermutet, dass die Frau den Wagen kurz aus den Augen verloren hat, weil sie auf die beiden Kinder achtete (was mir als Mutter sicher lieber wäre als andersherum).
    Aber Sie wissen das sicher besser, denn offensichtlich waren Sie dabei. Woher sollten Sie sonst wissen, dass es mit einem Handy zu tun hatte und die Frau total überfordert war?

  • armesmünchen am 15.03.2023 10:43 Uhr / Bewertung:

    Toller Hinweis, wenn man dies einer Aufsichtsperson erst sagen muss, dann sollte diese eventuell nicht unterwegs sein und abgelenkt sein. Wie oft sieht man zusätzlich noch, dass die Ausfsichtsperson am Telefon ist und und und. Dazu kommt, wenn man in der SBahn Ubahn etc jemanden anspricht, weil man vorbei möchte, keine Reaktion, da abgelenkt, kein Deutsch versteht, Kopfhörer im Ohr hat etc. Das Alles ist seit Monaten ein stetiger Prozess in die falsche Richtung.

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