Polizei sucht Täter unter psychisch Kranken

Mordkommission sucht gezielt in Kliniken, Praxen und in Betreuungseinrichtungen nach Verdächtigen mit psychischen Problemen  
von  Ralph Hub
„Always with us“ – für immer mit uns: Am Tatort haben Menschen Blumengrüße für den schmerzlich vermissten Freund abgelegt.
„Always with us“ – für immer mit uns: Am Tatort haben Menschen Blumengrüße für den schmerzlich vermissten Freund abgelegt. © Petra Schramek

Mordkommission sucht gezielt in Kliniken, Praxen und in Betreuungseinrichtungen nach Verdächtigen mit psychischen Problemen

Isarvorstadt - Auf der Suche nach dem Mörder von Domenico L. nimmt die Polizei nun auch Verdächtige mit psychischen Problemen ins Visier. Im Messer-Mord von der Isar gehen die Ermittler jetzt dem Verdacht nach, dass der Täter psychisch gestört sein könnte.

„Dafür spricht“, so Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch, „dass er sehr aggressiv vorgegangen ist und sofort zugestochen hat.“

Lesen Sie hier: Die Angst vor dem Messermörder

Fahnder kontaktieren derzeit Kliniken und Praxen, die psychisch Kranke betreuen. Die Mordkommission hat bereits Listen mit Namen, sucht aber auch Männer, die noch nicht strafrechtlich aufgefallen sind. Gesucht wird ein Mann, etwa 30 Jahre, 1,75 Meter groß. Jemand mit psychischen Störungen, dem Hang zu aggressiven Verhalten wie das Anspucken von Fremden.

Der Täter hatte vor dem Mord der Freundin seines Opfers grundlos ins Gesicht gespuckt.

Die Ermittlungen stoßen nicht bei allen Einrichtungen, die psychisch Kranke betreuen, auf Begeisterung. Manche sind skeptisch, fürchten um das Vertrauensverhältnis. Andererseits will man aber auch helfen, einen gefährlichen Mörder zu fassen.

Die Polizei bittet verdächtige Personen zum Speicheltest. Das Ergebnis wird dann mit dem genetischen Fingerabdruck verglichen, den man mit Hilfe der Spuren am Tatort erstellen konnte. Der Täter müsste eine frisch verheilte Schnittverletzung haben.

 

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