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Pferd in München tödlich verletzt? Polizei hat neue Erkenntnisse

In Lochhausen sollte ein Wallach derart schwer verletzt worden sein, dass er eingeschläfert werden musste. Auch die Tierrechtsorganisation Peta schaltete sich ein, nun liefert die Münchner Polizei ein überraschendes Update.
Ralph Hub
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Guido Verstegen
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In Lochhausen wurde von einem Unbekannten ein Wallach derart schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste. (Symbolbild)
In Lochhausen wurde von einem Unbekannten ein Wallach derart schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste. (Symbolbild) © Uwe Anspach/dpa

Lochhausen - Ist alles ganz anders gewesen? Unbekannte sollten auf einem Reha-Pferdehof in Lochhausen einen Wallach attackiert und das Tier dabei so schwer verletzt haben, dass es eingeschläfert werden musste. Die Tierrechtsorganisation Peta suchte auch nach dem Täter und setzte eine Belohnung aus. Nun hat die Münchner Polizei über ihre aktuellen Erkenntnisse informiert.  

Neue Erkenntnisse der Münchner Polizei: Wie ist der Wallach in Lochhausen zu Tode gekommen?

Update 17. Dezember, 12.46 Uhr: Wie bereits berichtet, war in dem Fall am 5. Dezember gegen 8.30 Uhr der Polizeinotruf verständigt worden. Ein Pferd sei mit schweren Verletzungen am Hinterbein auf einem Pferdehof aufgefunden worden, hieß es da. "Angesichts des Verletzungsbildes" konnte damals eine Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen werden, Ermittlungen des Kommissariats 65 der Münchner Kriminalpolizei hinsichtlich eines möglichen Verstoßes nach dem Tierschutzgesetz waren die Folge.

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"Im Ergebnis wird hier nun von einem Sturzgeschehen ohne Fremdeinwirkung ausgegangen", teilte die Polizei am Dienstag mit: "Allem Anschein nach hat das 23 Jahre alte Pferd wegen seiner altersbedingt brüchigen Hufeisen seine Stabilität verloren und stürzte." Hierbei habe das Tier eine Fraktur des Unterschenkels an einem Hinterlauf erlitten und musste aufgrund dieser Verletzung von einem Tierarzt eingeschläfert werden. Die Ermittlungen des Kommissariats 65 dauern an. 

Peta fordert behördliches Register für Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler

Update 10. Dezember, 15.59 Uhr: Die Tierrechtsorganisation Peta verspricht die Auszahlung von 1000 Euro für Hinweise, die zur rechtskräftigen Verurteilung der für die Tat verantwortlichen Person respektive Personen führen. Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei oder telefonisch unter 0711/8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – auch anonym.

"Es ist erschreckend, dass Pferde so häufig auf grausame Art verletzt oder getötet werden. Wir hoffen, dass unsere Belohnung dabei hilft, die verantwortliche Person zu finden, bevor weitere Tiere verletzt werden", wird Peta-Fachreferentin Jana Hoger in der entsprechenden Mitteilung zitiert.

Die Organisation fordert ein behördliches Register für Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler, um die überregionale Zusammenarbeit zwischen Behörden zu erleichtern. Jana Hoger: "Mit einem solchen Schritt könnten Menschen, die Pferde halten, zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt werden."

Peta: "Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt"

Bei Tierquälerei handelt es sich um eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes, die mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden kann. "Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt", betont Peta.

Erstmeldung am 6. Dezember, 17 Uhr: Zu einem schweren Fall von Tierquälerei kam es in Lochhausen. Ein 23 Jahre alter Wallach war dort zur Reha auf dem Reiterhof untergebracht. Am Donnerstagmorgen gegen 8.30 Uhr sah eine Frau nach dem Pferd, das in einem offenen Stallgebäude untergebracht war. Dabei fielen der Reiterin massive Verletzungen an einem der Hinterläufe des Wallachs auf.

Wallach muss nach Tierquälerei eingeschläfert werden

Ein Veterinär untersuchte das Tier. Er entschied, dass das Pferd noch am selben Tag eingeschläfert werden muss. Inzwischen ermittelt die Kripo. Die Polizei geht davon aus, dass dem Tier die Verletzungen vorsätzlich zugefügt wurden.

Tierschützer im Internet reagierten entsetzt und mit Wut. Auf verschiedenen Foren wird wild spekuliert. Ein Täter sei bereits identifiziert, hieß es. Das wurde von der Polizei am Freitag dementiert.

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Ein weiterer Übergriff auf Pferde ereignete sich im Bereich der Gemeinde Bergkirchen im Landkreis Dachau. Ein Unbekannter schnitt am frühen Dienstagmorgen bei fünf Pferden die Mähne und die Haare am Schweif ab. In beiden Fällen bittet die Polizei um Hinweise.  

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6 Kommentare
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  • Hanswurst am 18.12.2024 19:54 Uhr / Bewertung:

    "Allem Anschein nach hat das 23 Jahre alte Pferd wegen seiner altersbedingt brüchigen Hufeisen seine Stabilität verloren und stürzte."

    Hat damit der Halter des Pferdes den Tod des Tieres zu verantworten?

  • eule75 am 07.12.2024 21:17 Uhr / Bewertung:

    Da wird über die Vermehrung der Tiere geredet, aber bei der Tierwelt gibt es nicht solche Entgleisungen, Verrohheiten und Abnormes wie bei den Menschen. Von der Bevölkerungsexplosion (trotz Pille) ganz zu schweigen.

  • am 07.12.2024 08:38 Uhr / Bewertung:

    Solange die Täter, Viecher in Menschengestalt, für solche Gräueltaten nur wegen „Sachbeschädigung“ „bestraft“ werden, sind derartige Verbrechen leider weiterhin oft zu beklagen.

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