Paul-Heyse-Tunnel: Ein Deckel gegen Obdachlose

Was für ein Blech: Am Paul-Heyse-Tunnel hat jemand einen Liegeplatz zugebaut. Die Deutsche Bahn als Besitzer der Unterführung: "Wir wissen nicht, ob wir das waren."
Anja Perkuhn |
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So bald wird hier an der Paul-Heye-Unterführung niemand unterkommen – auch nicht die zwei, drei Obdachlosen, die hier bekannt waren.
ape So bald wird hier an der Paul-Heye-Unterführung niemand unterkommen – auch nicht die zwei, drei Obdachlosen, die hier bekannt waren.

Ludwigsvorstadt - Plötzlich war da am Mittwochmorgen ein Stück Metall über der Nische an der Paul-Heyse-Unterführung – und die zwei, drei Männer, die dort eigentlich immer mit ihren Schlafsäcken lagen, waren weg.

Niemand weiß, wer das Blech angebracht hat

Wer den Deckel gegen die Obdachlosen an die Wand gezimmert hat? Das ist tatsächlich zur Zeit ein Mysterium. Zuständig wäre die Deutsche Bahn als Besitzer des Hauptbahnhof-Geländes. Seit Jahren fordert die Stadt die DB ja auch auf, die Unterführung zu sanieren. Ist das Vertreiben der Obdachlosen nun also der erste von vielen Schritten, um die dreckige Röhre endlich hübsch zu machen?

Zwei Bahn-Sprecher recherchierten am Mittwoch intern dieser Frage hinterher – mit dem Ergebnis: "Wir wissen nicht, ob wir das waren." Der zuständige Ansprechpartner für die Münchner Unterführung ist aktuell nicht greifbar.

Das Kreisverwaltungsreferat immerhin kann so viel mit Sicherheit sagen: "Wir waren das nicht." Und wenn jemand von der Stadt, dann "am ehesten das Baureferat".

Kommt das Alkoholverbot am Hauptbahnhof?

Dessen Pressestelle recherchierte auch intern – und schickte am Nachmittag dann noch schnell zwei Mitarbeiter los, "um sich das mal anzugucken". Das Fazit dieser Untersuchung: Die Bleche sind offenbar maßgeschneidert – "und vollkommen fest verschraubt, also keine Gefährdung für die Verkehrswege", sagt eine Sprecherin. Das zu überprüfen ist die Pflicht des Baureferates – darüber hinaus kann es nichts tun. "Und wer das war und was es damit auf sich hat, wissen wir auch nicht."

Wo die Personen sind, die man als Passant immer in der Nische gesehen hat, weiß nicht einmal Berthold Troitsch, der für den Münchner Kältebus zuständig ist. "Wir kennen die Gruppe aber. Die wollten nie Verpflegung, immer nur Zigaretten und Schnaps. Und warfen mit Dingen. Seitdem fahren wir da nicht mehr hin."

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