Notruf von München Riem nach Italien und zurück: Drei Menschen und ein Hund sind geradeso dem Tod entkommen
Riem - In einem am De-Gasperi-Bogen am Riemer See auf einem Parkplatz abgestellten Wohnmobil wären am Donnerstagabend drei Personen (alle mit italienischer Staatsbürgerschaft) und ein Hund beinahe durch eine Kohlenmonoxidvergiftung gestorben.
Wie die Polizei berichtet, kochte das Trio in ihrem Wohnmobil mithilfe eines Gaskochers. Mutmaßlich aufgrund unvollständiger Verbrennung kam es zu einem starken Anstieg der Kohlenmonoxidwerte in dem Wohnmobil.
Dadurch verloren die beiden 28 und 53 Jahre alten Frauen gegen 19.40 Uhr das Bewusstsein. Der 54-jährige Mann konnte sich im letzten Moment aus dem Camper retten. Für die beiden Frauen und den Hund bestand höchste Lebensgefahr. Bereits eine geringe Konzentration CO kann zu ernsthaften gesundheitlichen Schäden führen, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr. Das Gas ist farb-, geruch- und geschmacklos. Es wirkt in höheren Konzentrationen als starkes Atemgift – und kann tödlich sein.
Drei Menschen und ein Hund fast erstickt: Notruf erfolgt über Umwege in Italien
Weil der 54-Jährige aber nicht Deutsch spricht, habe er einen Bekannten in Verona angerufen, teilte die Feuerwehr mit. Dieser habe die dortige Rettungsleitstelle informiert, die sich an die Leitstelle in Bozen in Südtirol wandte. Erst dort wurde die gefährliche Situation ins Deutsche übersetzt und an die Integrierte Leitstelle in München gegeben, die ein Großaufgebot an Rettungskräften zur Einsatzstelle entsandte.
Während die Einsatzkräfte den Mann benommen vor dem Fahrzeug sitzend vorfanden, lagen die beiden 28 und 53 Jahre alten Frauen bewusstlos im Inneren des Wohnmobils. Alle drei Personen wurden vor Ort vom Rettungsdienst erstversorgt und anschließend in verschiedene Krankenhäuser zur intensivmedizinischen Behandlung gebracht.
Hohe CO-Werte in Wohnmobil: Ermittler gehen von Unfall aus
Auch ein Hund befand sich noch im Wohnmobil. Er wurde durch eine Polizeistreife, nach Kontaktaufnahme mit der Tierklinik Haar, ins Tierheim in Riem gebracht. Laut Tierklinik sei er nicht akut behandlungsbedürftig.
Laut Feuerwehr wurde im Camper eine stark erhöhte Konzentration von Kohlenmonoxid (CO) gemessen. Die weiteren Ermittlungen werden durch das Kommissariat 13 geführt. Bislang ergaben sich keine Hinweise auf strafbares Handeln. Die Ermittler gehen von einem Unfallgeschehen aus.
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