München-Thalkirchen: Wassermenge im Isar-Floßkanal wird wegen der Kraftwerke reduziert.

Thalkirchen - Wegen der anhaltend geringen Wassermenge in der Isar wird seit Mittwochabend die Abflussmenge in den Floßkanal reduziert. Bis auf Weiteres wird nun von 18 bis 21 Uhr die Wassereinspeisung etwas zurückgefahren. Dies ist notwendig, damit die Wasserkraftwerke im Werkanal ihre Energiegewinnung, die durch den Wassermangel reduzierte wurde, wieder etwas stabilisieren können.
Lesen Sie auch: Der Stachus der Isar - die Weideninsel vor dem Bade-Kollaps
Zum Betrieb der Wasserkraftwerke wird ein Teil des Isarwassers zunächst in den Werkkanal geleitet. Von dort werden die Wasserkraftwerke betrieben und gleichzeitig auch der Floßkanal mit Wasser versorgt. Danach wird das Wasser wieder zurück in die Isar geleitet.
Die Wasserkraftgewinnung ist im Moment nur reduziert möglich. Weil das Wasser, das in der Isar zurück bleibt, die Mindestmenge von 16 Kubikmeter pro Sekunde nicht unterschreiten darf, reicht die derzeitige Wassermenge in der Isar nicht aus, um Wasserkraftwerke und Floßlände gleichzeitig in vollem Umfang mit Wasser zu versorgen.
Die Flößer sind davon so gut wie nicht beeinträchtigt, weil sie um 18 Uhr bereits an der Floßlände angekommen sind. Lediglich das abendliche Surfen und Kanufahren wird durch den niedrigeren Wasserstand am Floßkanal bis ca. 21 Uhr eingeschränkt.
Lesen Sie auch: Nicht noch mehr Hitze-Stress - die Isarfischer fischen nicht mehr
Sobald wieder genügend Wasser in der Isar zur Verfügung steht, wird die Regelung wieder geändert. Diese Regelung bei Wassermangel entspricht übrigens einer bereits 2011 festgelegten Vereinbarung zwischen allen Nutzerinnen und Nutzern an der Floßlände.
Der Floßkanal wurde im 19. Jahrhundert für die Isar-Flößer gebaut. Er führt zur Floßlände, an der die Flöße anlanden, die heute nur noch zu Unterhaltungszwecken aus Wolfrathshausen kommen. Der Kanal zweigt vom kurz vorm Hinterbrühler See vom Isar-Werkkanal ab. An seiner Einfahrt regelt eine Ampel die Zufahrt für die Flöße.
Er dient außerdem als offizielle Kanustrecke. An der Einmündung in die Floßlände, die breiter ist als der Kanal, so dass das Wasser dort ruhiger fließt, gibt es eine stehende Welle, die von Surfern genutzt wird, als zweite, kleinere Surfwelle in München, nach dem Eisbach.
Lesen Sie auch: "Freuen uns wie Schnitzel“: Ein Isarflussbad ist möglich