München: Polizei fasst Rolltreppen-Treter vom Heimeranplatz

Die Münchner Polizei hat die Männer gefasst, die Anfang Dezember eine Frau die Rolltreppe am Heimeranplatz heruntergetreten haben. Die Tatverdächtigen sind drei polizeibekannte Jugendliche. Ein 15-Jähriger gilt sogar als Intensivtäter.
Westend - Wieder waren es Aufnahmen aus einer automatischen Überwachungskamera in einem Bahnhof, die der Kripo den entscheidenden Hinweis bei der Fahndung gaben. Die Beamten erkannten auf dem Video einen "alten Kunden": Der 15-jährige Schüler ist wegen etlicher Straftaten in München in der sogenannten Proper-Datei für jugendliche Intensivtäter registriert.
Am Dienstag statteten Polizisten der PI 14 im Westend dem gebürtigen Berliner zu Hause einen Besuch ab. Der Schüler wurde sofort festgenommen. Seine beiden Spezl hat die Polizei ebenfalls gefasst. Es handelt sich um einen 18-Jährigen gebürtigen Somalier, der inzwischen am Bodensee im Landkreis Konstanz lebt, sowie einen 18-jährigen Afghanen. Der Azubi wohnt in Limburg.
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Das Trio wurde gestern dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der aber nur gegen den Verdächtigen aus Limburg wegen Wiederholungsgefahr Haftbefehl erließ. Seine Spezl durften gehen. Alle drei sind bereits wegen Raub, Diebstahl und Schlägereien aufgefallen.
Fall erinnert an Berlin
Die Männer hatten Anfang Dezember eine Frau auf der Rolltreppe getreten und ihr dann die Handtasche geraubt. Um Spuren zu verwischen, zündeten die Täter die leere Tasche an und ließen sie leer in der Nähe des Tatorts zurück. Die 38-Jährige aus dem Münchner Westen hatte Glück im Unglück. Die Kleidung dämpfte den Aufprall auf die Stufen. Die Frau hat nach Angaben der Polizei lediglich einige Hämatome am linken Oberschenkel erlitten.
Der Fall war nur kurz nach dem brutalen Tritt eines Mannes in Berlin passiert. Ob sich die drei Männer von dem Berliner Fall "inspiriert" gefühlt haben, ist nicht klar.