Öffentlichkeitsfahndung: Ein wirksames Mittel

AZ-Chefredakteur nach dem Fahndungserfolg in Berlin über das Mittel der Öffentlichkeitsfahndung. "Opferschutz muss über Täterschutz stehen".
Michael Schilling |
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Die Öffentlichkeitsfahndung muss noch früher erfolgen, meint AZ-Chefredakteur Michael Schilling.
dpa/AZ Die Öffentlichkeitsfahndung muss noch früher erfolgen, meint AZ-Chefredakteur Michael Schilling.

Öffentlichkeitsfahndung – dieses etwas sperrige Wort ist der Fachbegriff für einen eigentlich einfachen Vorgang: Die Ermittlungsbehörden haben in einem Kriminalfall ein Bild des Tatverdächtigen und geben es zur Veröffentlichung an die Medien weiter, damit der Verdächtige schneller gefasst wird.

Öffentlichkeitsfahndung zeitnah einsetzen – nicht erst nach Monaten

Das mit dem "schneller" ist allerdings so eine Sache. Oft vergehen Wochen, manchmal Monate, bis sich Polizei und Staatsanwaltschaft durchringen, solche Fotos herauszugeben. Zum einen, weil sie zuerst allein versuchen wollen und müssen, die Täter zu ermitteln. Zum anderen zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Menschen auf den Fotos: Wenn die später für ihre Taten gebüßt haben (oder sich als unschuldig herausstellen), sind die Bilder oft weiter im Internet auffindbar: Diese Menschen sind stigmatisiert, ob bei der Jobsuche oder im Bekanntenkreis.

Mordversuch an Weihnachten: Obdachloser angezündet

Aber wiegt das Recht auf Unversehrtheit in solchen Fällen nicht schwerer? Opferschutz muss über Täterschutz stehen. Die Wirksamkeit der Öffentlichkeitsfahndung nach den Männern, die in Berlin einen schlafenden Mann angezündet haben, spricht deutlich dafür, dieses (Druck-)Mittel häufiger einzusetzen. Und das zeitnah, nicht erst nach Monaten, wenn die Erinnerung möglicher Zeugen verblasst ist.

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