München: Droht dem historischen Eck-Haus in der Werneckstraße der Abriss?

Sorge vor Abriss in Schwabing: Das charmantes Eck-Häusl in der Werneckstraße verkommt immer mehr.
von  Aqib Butt
Das unter Denkmalschutz stehende Häuschen an der Werneckstraße 10
Das unter Denkmalschutz stehende Häuschen an der Werneckstraße 10 © Aqib Butt

Schwabing - Wenn man das kleine Häuschen an der Werneckstraße 10 zum ersten Mal sieht, merkt man sofort, dass es etwas Besonderes ist. Mit seiner beschaulichen Größe, der gelben Farbe und den grünen Fensterläden sticht es sofort hervor und wirkt wie aus einer anderen Zeit.

Und in der Tat ist dieses kleine Haus um etwa 1800 entstanden und gehört zu den letzten Resten des früheren Schwabinger Dorfes. Ein echtes Unikat.

Doch nun gibt es Ärger um das kleine Häuschen. Seit geraumer Zeit scheint das Gebäude niemand mehr zu nutzen. Seitdem stehen oft lange die grünen Fensterladen sperrangelweit offen, obwohl offensichtlich niemand da ist. Durch Nässe und Kälte würde das Haus beschädigt, fürchten Nachbarn.

Böse Absichten?

In einem gemeinsamen Antrag an den Bezirksausschuss (BA) fordern BA-Chef Werner Lederer-Piloty und seine Frau Petra Piloty, dass das Haus durch die Denkmalschutzbehörde begutachtet und instand gehalten wird. "Wir wissen nur, dass es höchstwahrscheinlich einen Eigentümerwechsel gab. Seitdem wird sich nicht mehr richtig um das Haus gekümmert. Zudem stehen oft unerklärlicherweise alle Fenster offen.", sagte sie der AZ.

Die ehemalige Stadträtin befürchtet böse Absichten. "Wir gehen davon aus, dass das Gebäude nun im Besitz eines Investors ist, der gezielt versucht, dass Häuschen so marode wie möglich zu machen, um einen Abriss zu provozieren."

Dabei verweist Piloty auf das Handwerkshäuschen in Giesing, das unter Denkmalschutz stand und trotzdem im September unter fragwürdigen Umständen abgerissen wurde (AZ berichtete). "Wir erkennen hier das gleiche Muster.", erläutert Piloty. Deshalb soll ihr Antrag präventiv wirken, damit ein solches Vorgehen so schnell wie möglich unterbunden werden kann. 

Lesen Sie hier: Droht in Giesing der nächste Skandalabriss?

 

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