München: Droht in Giesing der nächste Skandalabriss?
Obergiesing - Der Skandalabriss von Obergiesing ist erst ein paar Tage her, da gibt es schon neue Aufregung in der Feldmüllersiedlung. Die Linke im Rathaus schürte am Montag mit einer Stadtrats-Anfrage das Gerücht, dass nur ein paar Häuser von der Bauruine entfernt womöglich schon bald ein weiteres Handwerkerhäuschen abgerissen werden soll.
Konkret geht es um das Haus in der Oberen Grasstraße 6. Das Haus stehe leer und sei mit einem Bauzaun abgeriegelt, schreiben die linken Stadträte Brigitte Wolf und Cetin Oraner. Besonders brisant: Das Haus gehört der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG. Beteiligt sich nun also auch die Stadt an der Zerstörung des Ensembles? GWG-Chef Christian Amlong wiegelt auf AZ-Anfrage ab.
"Ein Abriss kommt nicht in Frage", so Amlong. Vielmehr sei das Gegenteil der Fall: Die Stadt suche gerade nach einem handwerklich talentierten Käufer, der das alte Schmuckstück denkmalschutzgerecht saniert.
Allerdings: Mitte August sei bei einer Begehung mit einem Gutachter herausgekommen, dass das Haus aktuell nicht mehr bewohnbar sei, so Amlong. Deshalb habe man die beiden Mieter schon jetzt umquartiert.
Dass dem Haus aber das gleiche Schicksal droht wie dem ein paar Nummern weiter, schließt er kategorisch aus. "Ein verantwortungsvoller Immobilienverwalter tut so etwas nicht", sagt Amlong. In der Oberen Grasstraße 1 war vor gut einer Woche in einer Hauruck-Aktion ein denkmalgeschütztes Haus ohne Erlaubnis einfach abgebrochen worden. In der Feldmüllersiedlung und auch im Stadtrat ist das Entsetzen darüber immer noch groß. Dem Eigentümer droht eine herbe Strafe.
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