Müllerstraße 2-6: Jetzt pressiert's dann doch
Isarvorstadt - Zuletzt ist es ruhig geworden um die Zukunft der Müllerstraße 2 bis 6. Ein Integrationsprojekt ist geplant - und die Macher von Bellevue di Monaco um Kleinkunst-Impresario Til Hofmann stehen längst bereit, um hier eine Begegnungsstätte mit und für junge Flüchtlinge entstehen zu lassen.
Bloß: In der Politik ging es nicht richtig voran - die Ausschreibung für den Betrieb des Projekts ist vom Stadt noch immer nicht verabschiedet.
Lesen Sie hier: Migranten in Münchens Mitte
Jetzt kommt offenbar endlich Schwung in die Sache. Zumindest drängt Oberbürgermeister Dieter Reiter in einem Gespräch mit Kommunalreferent Axel Markwardt darauf: Über die Ausschreibung soll noch vor der Sommerpause, über die Vergabe des Projekts noch in diesem Jahr entschieden werden.
OB Reiter: „München braucht jedes Projekt, das dazu beiträgt, die zu uns geflüchteten Menschen, darunter viele unbegleitete Minderjährige, unterzubringen und in unsere Stadtgesellschaft zu integrieren. Ich halte ein Integrations- und Begegnungszentrum mitten in der Stadt für ein ausgesprochenes Leuchtturmprojekt, das auf keinen Fall in den Mühlen der Bürokratie zerrieben werden darf. Deshalb habe ich mich am Donnerstag mit dem städtischen Kommunalreferenten besprochen und erhoffe mir gleichzeitig auch von der Regierung von Oberbayern eine konstruktive Begleitung."
Lesen Sie hier: Bellevue di Monaco - aus Gorillas werden Genossen
Reiter weiter: "Die Dringlichkeit eines solchen Projekts ergibt sich, denke ich, von selbst. Und ich weiß, dass es gerade auch dem Bayerischen Ministerpräsidenten wichtig ist, humanitäre Lösungen für die zu uns geflüchteten Menschen zu finden.“
Wenn der Stadtrat dem Beschluss vor der Sommerpause zustimmt, wird spätestens Ende 2015 die Vergabe der Häuser Müllerstrasse 2-6 in Erbpacht abgeschlossen sein. Dann kann die Sanierung der Häuser beginnen. In seiner Vollversammlung hatte der Münchner Stadtrat im Januar die Weichen für das geplante Flüchtlings-, Integrations-und Begegnungszentrum gestellt - und den Abriss des Hauses verhindert.
Bellevue di Monaco hat sich inzwischen als Sozialgenossenschaft konstituiert, um als Betreiber des Projekts sofort loslegen zu können - sobald die Politik in die Gänge gekommen ist.