Keine Beteiligung? Anwohner-Ärger um autofreies Tal

Betroffene klagen, sie seien zur digitalen Bürgerbefragung nicht eingeladen worden.
Irene Kleber |
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Verärgert im Tal: Anwohnerin Margarethe Stadlbauer mit Armin Gastl, Viktualienmarkt-Sprecherin Elke Fett und Thomas Schmid (v.l.).
Verärgert im Tal: Anwohnerin Margarethe Stadlbauer mit Armin Gastl, Viktualienmarkt-Sprecherin Elke Fett und Thomas Schmid (v.l.). © S. Rauhut

Altstadt - Bei den Plänen der Stadt zum autofreien Tal in der Altstadt bahnt sich Ärger mit den Anwohnern an. Wie berichtet sollen dort im Sommer die Parkplätze abgeschafft werden - für mehr Grün, Freischankflächen und Platz für Fußgänger. Drei Varianten hatte das Mobilitätsreferat Mitte April schon vorgestellt, es geht auch um die Frage, wo die Standplätze für Taxis und Sightseeingbusse, Behindertenparkplätze und Lieferzonen künftig sein sollen.

Vorwurf von Anwohnern: Keine Einladung zu Versammlung erhalten

Wenig später gab es eine digitale Anwohnerversammlung, bei der die Tal-Bewohner und Gewerbetreibenden hätten ihre Wünsche und Einwände äußern sollen. Nur: Dass die Versammlung stattfindet, hätten die allermeisten Betroffenen gar nicht erfahren, klagt nun die Anwohnerin Margarethe Stadlbauer. "In den Häusern Tal 21, 23 und 25 mit geschätzt 120 Wohnungen sind jedenfalls keine Einladungen zugeschickt worden", sagt sie. Stadlbauer sei im ganzen Tal unterwegs gewesen, in unterschiedlichen Häusern. "Keiner der Anwohner wusste irgendwas von der Versammlung."

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Autofreie Altstadt: Neuansetzung der Anwohnerbefragung gefordert

Jetzt hat sich auch die örtliche CSU eingeschaltet. Von den rund 150 Digitalkonferenz-Teilnehmern seien lediglich 16 Prozent Anwohner gewesen, beschweren sich Armin Gastl, Chef im Ortsverband Altstadt und CSU-Stadtrat Thomas Schmid. "Aber 55 Prozent waren Teilnehmer der Verwaltung und andere Interessierte", sagt Gastl. "Die sind unserer Meinung nach nicht stimmberechtigt und repräsentieren nicht die Interessen der Anwohner, Ärzte und Gewerbetreibenden."

Margarethe Stadlbauer hat inzwischen 50 Unterschriften von Nachbarn gesammelt, die die Neuansetzung der Anwohnerbefragung fordern. Die örtliche CSU will am Freitag an einem Infostandl im Tal (Ecke Hochbrückenstraße) weitere sammeln. Man sei "ergebnisoffen", was die tatsächlichen Empfehlung der Bürger anbetrifft, sagt Gastl, "aber wir ermutigen die Anwohner, sich von der Verwaltung nicht für dumm verkaufen zu lassen".

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  • Leserin am 18.05.2021 09:19 Uhr / Bewertung:

    Mit der Veränderung der Geschäftssttuktur haben sie zum Teil recht. Viele Inhaber von kleinen Geschäften haben auch keine Nachfolger.
    Für die wenigen den Autoverkehr zu erhalten, damit die Lage unattraktiv und damit günstig bleibt ist aber auch kein Zukunftsmodell.

  • Sosoah am 14.05.2021 18:40 Uhr / Bewertung:

    Mir war eh noch nie klar, wieso jemand mit dem Auto ins Tal fährt. Ständig springen einem Fußgänger /Touristen vors Auto,Fahrradfahrer umkreisen einen vogelwild, der Parkplatz ist eigentlich nur im Parkhaus zu finden und sowieso fährt man langsamer als Schritttempo. Das kann doch niemanden ernsthaft Spaß machen.
    Was spricht also gegen die Fußgängerzonenerweiterung und Sonderrechte für Anwohner. Die Gastronomie auf den frei gewordenen Flächen lockt noch mehr Touristen an und vielleicht kaufen die dann im beseelten Bierrausch einen Duftengel bei der Jeanne d’Arc des Viktualienmarktes. Frau Fett sagte doch selbst in einem Artikel der AZ vom 07. November 2020 „Mit dem Auto bist du nicht mehr erwünscht, man kann ja nirgends mehr parken.“ Also dann ist die Verkehrsberuhigung doch die logische Konsequenz und wird doch sehr gut angenommen, siehe Sendlinger Str. Aber bitte, alle Anwohner sollte man schon hören. Vielleicht spricht ja tatsächlich etwas Triftiges dagegen - nur was soll das sein?

  • Fußball-Fan am 14.05.2021 17:23 Uhr / Bewertung:

    Nicht klagen, meckern, schimpfen, sondern machen! Das Tal für den Autoverkehr (Ausnahmen gelten für Taxis, Behinderte, Busse, Rettung, Lieferdienst) sperren. Nicht im nächsten Jahr, nicht übermorgen, sondern morgen.

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