Hanns-Seidel-Platz: So sieht das Wohnheim für Azubis aus

330 Euro kostet die Miete in einem Apartment. 70 Plätze sind noch frei. So kommt man an eines der Zimmer.
Autorenprofilbild Christina Hertel
Christina Hertel
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Das Zimmer müssen sich die Azubis mit niemanden teilen. Es ist zwischen 17 und 20 Quadratmeter groß. Für Familien gibt es mehr Platz.
Das Zimmer müssen sich die Azubis mit niemanden teilen. Es ist zwischen 17 und 20 Quadratmeter groß. Für Familien gibt es mehr Platz. © Sigi Müller

Neuperlach - Ein Apartment für 330 Euro warm, inklusive Strom, mit Bad und Kochnische - sowas gibt es tatsächlich auch in München. In der Nähe des Hanns-Seidl-Platzes in Neuperlach hat die Stadt ein Wohnheim für Auszubildende gebaut, in dem die Mieten so günstig sind. Das Haus ist fast fertig - die AZ hat einen Blick hineingeworfen und verrät, wie man an ein Zimmer kommt.

Vor dem Gebäude steht ein Bauzaun, der Weg zum Eingang ist noch nicht gepflastert. Innen sieht es aber schon so aus, als könnte man einziehen. Hier und da müssen Maler noch etwas ausbessern. Fertig muss alles spätestens 15. April sein, denn da ist Einzug.

So schaut das Haus von außen aus, ein bisserl muss noch gewerkelt werden, bis alles fertig ist.
So schaut das Haus von außen aus, ein bisserl muss noch gewerkelt werden, bis alles fertig ist. © Sigi Müller

Insgesamt gibt es 221 Apartments. Bis auf vier doppelt so große Familien-Zimmer sind alle zwischen 17 und 20 Quadratmeter groß.

Alle Zimmer sind möbliert

Darin stehen: ein weißes, schmales Bett, ein weißer Schrank, ein Schreibtisch, ein weißer Stuhl. Es gibt eine Kochnische mit Kühlschrank und Kochfeld. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad. Auf allen Stockwerken gibt es einen Aufenthaltsraum mit Gemeinschaftsküche und Balkon. Für das Haus soll es auch ein Budget geben, mit dem die Bewohner diese Räumlichkeiten gestalten oder Beete anlegen können.

Auf den Balkonen gibt es Platz für Blumenbeete. Die Azubis sollen sie auch selbst gestalten dürfen.
Auf den Balkonen gibt es Platz für Blumenbeete. Die Azubis sollen sie auch selbst gestalten dürfen. © Sigi Müller

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag hat das Gebäude seit 2021 errichtet. Dahinter stecke die politische Idee, denen, die es auf dem Wohnungsmarkt am schwersten haben, zu helfen, sagt Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).

Ein Drittel der Wohnungen, also etwa 70, vergibt die Stadt an ihre eigenen Azubis. Über 1.000 neue Nachwuchskräfte beginnen jährlich ihre Ausbildung oder ihr duales Studium bei der Stadt.

Berechtigte Unternehmen werden gelost

Ein weiteres Drittel vermietet die Gewofag an Unternehmen, die dort ihre Auszubildenden einquartieren können. Die Miete liegt auch für diese Azubis bei 320 Euro warm, aber die Unternehmen müssen zwischen 150 und 330 Euro mehr an die Stadt bezahlen, um ein Belegrecht zu bekommen, erklärt Günther Schabenberger von der Gewofag. Welches Unternehmen einen Zuschlag erhält, wird gelost. Es sollen nicht nur die großen Konzerne eine Chance haben, sondern alle Betriebe in München, sagt Schabenberger.

Die übrigen 71 Plätze vermittelt das Azubiwerk. Letztes Jahr wurde es neugegründet. Das Ziel ist (ähnlich wie beim Studentenwerk), Wohnraum anzubieten - nur eben nicht für Studierende, sondern für Azubis.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Grundsätzlich können sich ab sofort alle Azubis über 18 Jahren auf www.azubiwerk-muenchen.de bewerben. Auch, wer eine schulische Ausbildung macht, etwa an einer Fachakademie, hat eine Chance, so erklärt es Simone Burger, die Vorsitzende des Azubiwerks, die auch für die SPD im Münchner Stadtrat sitzt. Voraussetzung ist, dass sich der Arbeitgeber in München befindet.

Auch soziales Engagement soll bei Vergabe eine Rolle spielen

Simone Burger geht davon aus, dass sich viel mehr Azubis bewerben, als es Plätze gibt. Deshalb hat sich das Azubiwerk ein Losverfahren ausgedacht. Gleich viele Männer wie Frauen bekommen ein Zimmer. Außerdem spielen der Verdienst, das soziale Engagement und wie dringend man Wohnraum sucht, eine Rolle.

Das Haus ist das zweite Azubiheim in München. Das erste befindet sich am Innsbrucker Ring. In Freiham und in Riem plant die Gewofag gerade weitere. Wann die fertig sind, steht aber noch nicht fest.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Rudi B. am 03.03.2023 13:24 Uhr / Bewertung:

    Sehr schön, damit kann man wirkliche Fachkräfte heranbilden. Hoffentlich kommt es nicht irgendwann wie in Berlin und Lörrach wegen dringendem anderen Bedarf zur Kündigung.

  • Monika1313 am 03.03.2023 12:35 Uhr / Bewertung:

    Von außen sieht der Klotz eher aus wie ein Krankenhaus. Schön sieht bei mir anders aus. Aber egal,
    Gut ist ja schon mal, dass Azubis darin unterkommen sollen und nicht schon wieder Studis. Wir brauchen nämlich auch Menschen, die die Arbeit machen und nicht nur Studierte ohne irgendeinen Plan.

  • Sarah-Muc am 03.03.2023 18:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monika1313

    Na und, der Bau muss Ihnen ja nicht gefallen. Interessant finde ich auch die Aussage,
    dass es " auch Menschen, die die Arbeit machen und nicht nur Studierte ohne irgendeinen Plan"
    Auch Studierte arbeiten ........... ich kenn da einige, die sogar auch noch sehr viel arbeiten.
    Natürlich arbeiten auch Azubis!!!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.