Grundwasser in Nordschwabinger Kellern: Stadt sieht Fehler in der Bauplanung
Schwabing - Nach dem einstimmigen Landtagsbeschluss vom Mittwoch, dass die Stadt München schnellstmöglich den Anwohnern rund um die Genter Straße helfen solle (AZ berichtete), meldet sich das zuständige Referat für Klima und Umwelt (RKU) zu Wort. Der Zoff um das Grundwasser in den Kellern und Tiefgaragen geht damit in eine nächste Runde.
Referat für Klima und Umwelt sieht sich nicht in Verantwortung
Das Referat unter der Leitung von Christine Kugler (parteilos) weist die Verantwortung von sich. Der Regenauslasskanal, den die Anwohner verdächtigen, für einen Grundwasseraufstau von Süd nach Nord zu sorgen und deshalb das Wasser in ihre Häuser dränge, sei nicht als alleinige Ursache zu sehen.
Aufstau "im fachlich absolut tolerierbarem Bereich"
In einer Stellungnahme argumentiert die Stadt, dass in dem Gutachten des Wasserwirtschaftsamtes - das auch die Anwohner zitieren - stehe, dass am Regenkanal unter dem Karl-Arnold-Weg zwar ein Aufstau von zehn Zentimetern zu messen sei. Dieser technische Aufstau liege "damit im fachlich absolut tolerierbaren Bereich".
Langfristige Messung nötig, um die Ursache zu finden
Es müsse langfristig gemessen und ausgewertet werden, argumentiert das Referat, um die Ursache zu finden. In dem Gutachten des Wasserwirtschaftsamtes stehe außerdem, dass Planungsfehler vorlägen. Und zwar "bezüglich der Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit der Gebäude."
Daher ziele die Petition des Landtages laut Gutachten darauf ab, "die aus einem Planungsfehler entstandenen Kosten auf einen Dritten abzuwälzen." Zusätzlich verweist das Referat darauf, dass es schon vor dem Bau des Kanals 1986 hin und wieder zu Wassereinbruch in der Genter Straße 13 gekommen sei.
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