Genter Straße 13: Chaotische Diskussion über 40 geflutete Häuser in Schwabing

Besichtigung der Genter Straße 13 in Schwabing: Umweltausschuss des Landtags fordert von Vertretern der Stadtverwaltung eine Lösung. Die weichen aus. Leidgeprüfte Anwohner sind entsetzt.
Eva von Steinburg
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In der Genter Straße steht's Wasser: Franziska von Gagern mit Anwalt Benno Ziegler (r.) und Poltikern des Umweltausschusses im Landtag.
In der Genter Straße steht's Wasser: Franziska von Gagern mit Anwalt Benno Ziegler (r.) und Poltikern des Umweltausschusses im Landtag. © Sigi Müller

Schwabing- "Warum hilft uns denn keiner?", "Behörden ducken sich weg", "Denkmalamt alarmiert" - seit zwei Jahren produziert das Problem "40 überflutete Keller und Garagen in Schwabing" diese Schlagzeilen.

Reiter hatte eigentlich eine schnelle Lösung versprochen

Dabei ist die Gegend am Englischen Garten so romantisch. Hier will eigentlich jeder wohnen. OB Dieter Reiter (SPD) hatte den leidgeprüften Anwohnern eine schnelle Lösung versprochen.

Achtung Grundwasser: Transparent in der Genter Straße.
Achtung Grundwasser: Transparent in der Genter Straße. © Sigi Müller

Doch nichts ist passiert. Auf einem großen Transparent an einer Hauswand heißt es: "Grundwasserflut - OB ruht!".

Rechtsanwalt Ziegler äußert einen Verdacht

Der Umweltausschuss des Landtags will den Schwabingern endlich helfen. Die Politiker zitierten Beamte der Stadtverwaltung zum Ortstermin im überschwemmten Baudenkmal, gebaut von Otto Steidle.

Nicht nur das denkmalgeschützte Haus des Architekten Otto Steidle ist gefährdet durch die Überflutung.
Nicht nur das denkmalgeschützte Haus des Architekten Otto Steidle ist gefährdet durch die Überflutung. © Sigi Müller

Vertreter von Wasserwirtschaftsamt und dem städtischen Umweltreferat wateten durch den Grundwassersee im Keller und der großen Tiefgarage.

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Kurios: Auf der anderen Seite des Regenwasserkanals neben dem Haus, ist alles trocken. Rechtsanwalt Benno Ziegler äußerte den Verdacht: "Die Münchner Stadtentwässerung hat einen Regenwasserkanal so stark abgedichtet, dass das Hindernis als unterirdische Mauer fungiert - und nun das Grundwasser aufstaut."

Patric Wolf: "Ich schäme mich für diese Beamten"

Die Beamten zögerten einen geplanten Abpumpversuch hinaus. Landtagsabgeordnete Christian Hierneis (Grüne) fragte die Beamten nach ihrem Zeitplan für eine Lösung: Der existiert nicht.

Großer Auflauf an Politikern, Stadtbeamten, Anwohnern und Journalisten beim Ortstermin.
Großer Auflauf an Politikern, Stadtbeamten, Anwohnern und Journalisten beim Ortstermin. © Sigi Müller

Christian Leeb, Baudirektor im Wasserwirtschaftsamt, sagte zur AZ: "Jeder Hausbesitzer kann sein Haus abdichten, dann wäre das Problem gelöst." Patric Wolf (CSU), BA-Vorsitzender von Schwabing-Freimann, äußerte sich schockiert: "Ich schäme mich für diese Beamten."

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17 Kommentare
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  • DaMamaIhrBua am 18.05.2022 18:41 Uhr / Bewertung:

    Hätten die Hauseigentümer sofort reagiert, statt seit 2 Jahren auf den Geldsegen des Steuerzahlers zu warten, wäre das Problem längst vorbei und nur halb so teuer gewesen.
    Jetzt kosten Handwerker richtig viel Geld.

    Ich sehe uns hier nicht in der Pflicht sondern die Hauseigentümer, die ihr Haus verrotten lassen.

    Ich kenne das Problem. Seit 10 Jahren sage ich, der Keller (Haus in Haidhausen) muss trockengelegt werden, weil feucht. Da kann man nur noch mit ABC-Maske runter, so wies da riecht. Aber wenn man sogar bei solchen Entscheidungen von geizigen Eigentümern überstimmt wird, geht nie was weiter.

    Dann lasst es eben verrotten statt zu handeln…
    Der Baudirektor vom Wasserwirtschaftsamt hat vollkommen Recht.

  • MaxlH am 18.05.2022 10:47 Uhr / Bewertung:

    "Jeder Hausbesitzer kann sein Haus abdichten, dann wäre das Problem gelöst"

  • hundundkatz am 18.05.2022 06:01 Uhr / Bewertung:

    „OB Dieter Reiter (SPD) hatte den leidgeprüften Anwohnern eine schnelle Lösung versprochen.“

    Wer hat denn noch nicht mitbekommen, was das in der Realität bedeutet?

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