Gegen den Festtagsbraten: Tierschützer stören Christmette in St. Anna in München
Lehel - So eine knusprige Ente oder eine Gänsekeule mit Blaukraut und Knödel zu den Festtagen schmeckt nicht unbedingt allen. Vor allem Tierschützern kommt beim Gedanken um den alljährlichen Kult rund um den Weihnachtsbraten regelmäßig die Galle hoch.
Aus diesem Grund platzten vier Tierschutz-Aktivisten an Heiligabend in die Christmette der St.-Anna-Kirche im Lehel. Ein IT-Fachmann (30) aus dem Berchtesgadener Land, sowie ein Dachauer (34) und zwei Frauen, eine 25-Jährige aus München und eine 24-Jährige aus Österreich störten die Andacht. Mit einem Megafon riefen sie Parolen, zudem entrollten sie ein Transparent. Sie forderten dazu auf, weniger Fleisch zu essen, auf den Festtagsbraten zu verzichten.

Der Pfarrer und auch die Gemeindemitglieder waren von der Störung alles andere als erbaut. Der Pfarrer bat die Gruppe, die Kirche zu verlassen. Doch die Aktivisten weigerten sich. Einige Gottesdienstteilnehmer bugsierten die Tierschützer daraufhin vor die Türe des Gotteshauses. Andere verständigten die Polizei.
Mehrere Streifen kamen zur St.-Anna-Kirche. "Die vier Tatverdächtigen wurden zu einer Polizeiinspektion gebracht. Die Transparente und das Megafon wurden beschlagnahmt", so Polizeisprecher Sven Müller. Gegen die Gruppe wird wegen Hausfriedensbruchs und Störung der Religionsausübung ermittelt - ein eher seltener Straftatbestand. Laut Paragraf 167 StGB drohen allen vieren Geldstrafen oder bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.
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