CSU-Vorstoß: Allach soll endlich wieder ein eigenes Bad bekommen
Allach - Fast 90 Jahre ist es her, da nahmen einige Allacher die Sache selbst in die Hand – bauten am Rande des damaligen Dorfkerns ein Schwimmbad. Ein paar Monate danach im Oktober 1938 wurde aus dem Dorf Allach ein Münchner Stadtbezirk.

"Es wurde fest versprochen, dass Allach sein Bad behalten darf", erzählt CSU-Stadträtin Heike Kainz, die seit fast 30 Jahren in Allach lebt. Umso entsetzter seien die Bürger gewesen, als die Stadt 2009 das Bad trotzdem schloss. Es rentiere sich nicht, lautete die Begründung. "Es war ein altmodisches Bad", sagt Kainz. "Aber die Bevölkerung hat es geliebt." Bis heute schmerze es viele, dass dort, wo früher die Allacher planschen konnten, heute nur noch eine Wiese mit Spielplatz, Beachvolleyballfeldern und Tischtennisplatten ist.
Heike Kainz macht deshalb im Stadtrat nun noch mal einen Vorstoß, damit Allach sein Bad zurückbekommt. Allerdings wird es wohl kein Freibad mehr. Ihre neue Idee ist ein Hallenbad. In einer Anfrage, die Kainz am Donnerstag ans Rathaus stellt, will sie wissen, ob die Stadt die Fläche für groß genug hält und wie hoch die Kosten voraussichtlich sind.

Warum das Bad plötzlich in eine Halle soll? "Ich persönlich halte die Fläche immer noch ideal für ein Naturbad", meint Kainz. Schließlich ist die Würm gleich in der Nähe.
Reicht der Platz für ein Hallenbad?
Allerdings hatte die CSU-Fraktion bereits die Revitalisierung des Freibades beantragt. Doch die Stadtwerke erteilten diesen Sommer die Absage: Mit 17.000 Quadratmetern sei die Fläche zu klein. Es müssten mindestens 30.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen, um die Beckenlandschaft, Räume für Technik und die Liegewiese unterzukriegen. Kainz will deshalb nun wissen, ob für ein Hallenbad der Platz reicht.
Dass ein neues Schwimmbad nicht günstig ist, ist Kainz bewusst. Doch sie findet: "Das Stadtviertel wächst so schnell, da muss auch die Infrastruktur mithalten." Außerdem komme ein großer Teil der Münchner Gewerbesteuer aus Allach, weil es dort noch Industrie gibt. "Wären wir noch eine eigene Gemeinde, könnten wir unsere Gehwege vergolden."
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