Am Eisbach: Baumfällungen nicht zu vermeiden

13 Linden müssen an der Prinzregentenstraße fallen, damit der Verkehr trotz Baustelle fließen kann.
von  Myriam Siegert
Auf Höhe der Eisbachbrücke müssen zu beiden Seiten der Prinzregentenstraße Bäume fallen.
Auf Höhe der Eisbachbrücke müssen zu beiden Seiten der Prinzregentenstraße Bäume fallen. © Petra Schramek

Lehel - Über eines sind sich alle einig: Die Brückensanierung muss sein. Die Zeit und der viele Verkehr haben der Brücke unter der Prinzregentenstraße, an der zwei Stadtbäche zum Eisbach zusammenfließen, stark zugesetzt.

Dass aber für die Brückensanierung 13 Bäume fallen sollen, hatte viele entsetzt. Bei einer Ortsbegehung sollte deshalb geklärt werden, was genau geplant ist und ob wenigstens einige Bäume gerettet werden können. "Wir werden um jeden Baum kämpfen", hatte BA-Chef Wolfgang Neumer (CSU) noch Anfang des Monats zur AZ gesagt.

Nach dem Ortstermin am Dienstag schaut das nun ein bisschen anders aus. Baureferat und KVR hatten klar gemacht, dass Fällungen nicht zu verhindern seien. "Die Bäume sind außerdem, anders als angenommen, erst 40 Jahre alt, das können wir verkraften", sagt Neumer. "Es sind hinterher ja nicht weniger Bäume, alles wird nachgepflanzt."

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40 bis 50 Jahre alt sind die Linden

Die Pläne: Der Verkehr während der Baustelle wird auf vier schmalere Spuren reduziert. Trotzdem müssen 13 Bäume fallen. Sieben, die zu beiden Seiten der Prinzregentenstraße direkt auf dem Brückenbauwerk oder in der Baugrube stehen. Diese sind nicht zu halten, weil die Arbeiten an den Brücken – es braucht neue Platten auf den Brückenbögen – nur von der Oberfläche aus zu machen sind.

Weitere sechs Bäume müssen wegen der provisorischen Verkehrsführung fallen. Dabei geht es auch um die Bushaltestelle, die verlegt und barrierefrei umgebaut wird. Noch weniger Fahrspuren würden laut KVR eine Leistungsminderung von 60 Prozent an der Straße bedeuten, dann drohten lange Staus, die die Kreuzung samt Tramquerung und den Altstadtringtunnel verstopfen. Das sei auch ein Sicherheitsrisiko. Immerhin: drei Bäume sind noch jung genug und werden umgepflanzt.

Der BUND hätte gerne andere Ergebnisse: Die Linden, das sind alle Bäume an der Prinzregentenstraße, seien alle sehr vital, die 40 bis 50 Jahre für Stadtbäume ein stattliches Alter, erklärt Expertin Angela Burkhardt-Keller. Eigentlich sei es politisch ja gewollt, dem Verkehr weniger Priorität einzuräumen. Das sei hier nun nicht zu erkennen. Neu sei außerdem, dass viele weitere Bäume gegenüber dem Haus der Kunst massiv beschnitten werden müssen.

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