AZ-Kommentar: Alte Bäume am Eisbach bei der Surferwelle sollen nicht fallen
Das sagt die Lokalredakteurin über den Kahlschlag an der Prinzregentenstraße.
Wer sich für Bäume einsetzt, wird schnell belächelt. Dabei muss man kein hyper-alternativer Baum-Umarmer sein, um zu sehen - in München geht’s um jedes Blattl. Erst im März gab’s den schönen Titel „Beton-Hauptstadt“. Eine Studie zeigte: Ganze 60 Prozent der Stadtfläche sind bebaut, nur 22 Prozent sind Freizeitflächen, Versiegelungsgrad 46 Prozent.
München liegt damit vor Berlin und Hamburg. Erst im vergangenen Herbst warnte der Bund Naturschutz, jährlich würden tausende Bäume verschwinden, doch nur ein Bruchteil nachgepflanzt, der Baumschutz funktioniere nicht. Kein Wunder, dass das Stadtklima ein Dauerthema ist. Stichworte: Abgase und Hitze. Dem einzelnen Gartenbesitzer wird das Baumfällen schwergemacht. Wie absurd, dass die Stadt selbst dann sorglos fällt – und sei es wie in diesem Fall nur für eine Baustelle. Die geht vorbei; die alten Bäume sind verloren.
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