"Abercrombie & Fitch" wählt Betriebsrat
München - Bis jetzt hatten die Mitarbeiter bei „Abercrombie & Fitch“ (A&F) nichts zu melden – das könnte sich bald ändern: Wie die AZ erfuhr, hat die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter des US-Modegeschäfts in der Sendlinger Straße dazu aufgerufen, einen Betriebsrat zu wählen.
Am vergangenen Samstag wurde bereits der dreiköpfige Wahlvorstand gewählt. Dabei gingen 50 von rund 200 Beschäftigten an die Urne, sagt Verdi-Organisator Orhan Akman auf AZ-Anfrage.
Die Abstimmung habe um 17 Uhr stattgefunden, das sei „die umsatzstärkste Zeit der Woche“, sagt er. Gewählt hätten vor allem Mitarbeiter aus den Spät- und Nachtschichten.
Ende April werden neun Betriebsräte gewählt, Orhan Akman hofft deshalb auf viele Kandidaten: „20 wären schön.“ Ob es so viele werden, ist fraglich. Mitarbeiter sagen der AZ, dass viele wegen ihrer befristeten Verträge Konsequenzen fürchten. Andere glauben, dass arbeitnehmerfreundliche Kandidaten eine eigene Liste bilden.
A&F hat unter Arbeitnehmervertretern keinen guten Ruf: Der Konzern schreibt seinen Mitarbeitern detailliert vor, wie sie auszusehen haben. Er lässt auch die Taschen der Mitarbeiter kontrollieren – und sogar die Mülltonnen. Viele dieser Regeln sind nach Ansicht von Arbeitsrechtlern nicht in Ordnung.
Aber: Versuche, die Betriebswahl zu stören, gab es laut Orhan Akman nicht: „Bis jetzt ist alles ohne Probleme über die Bühne gegangen.“
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