Stadtsparkasse München: Jetzt kommt die nächste massive Einschränkung

24 Stunden Geld holen? Das wird künftig deutlich schwieriger. Die Foyers der Stadtsparkassen schließen nun am Abend. Die AZ erklärt, wo und wie man dann noch spät abheben kann. Und dass es Kritik an den Plänen gibt.
Felix Müller
Felix Müller
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
38  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Künftig werden nachts viele Geldautomaten der Stadtsparkasse nicht mehr zugänglich sein.
Künftig werden nachts viele Geldautomaten der Stadtsparkasse nicht mehr zugänglich sein. © imago images/Michael Gstettenbauer

München - Stadtsparkassen-Kunden, die im Gärtnerplatzviertel leben oder ausgehen kennen die Thematik. Oft schliefen nachts Obdachlose in den Filialen an der Müllerstraße oder am Gärtnerplatz, Kunden beschwerten sich über Dreck und Gerüche. Inzwischen ist damit keiner mehr beim Geldabheben konfrontiert. Weil die Automaten im Freien an die Hauswand montiert sind.

Das ist die Zukunft des nächtlichen Geldholens. Denn wie die Stadtsparkasse am Freitag mitteilte, werden künftig alle Foyers und SB-Filialen, in denen man bisher 24 Stunden zum Automaten gehen konnte, ab 22 Uhr bis 6 Uhr morgens ganz dicht gemacht. Schon Ende November soll das flächendeckend in der Stadt umgesetzt sein. Dann bleiben nachts nur noch die Außenautomaten – von denen es freilich stadtweit gesehen nicht gerade viele gibt (siehe Liste am Ende des Artikels).

So begründet die Stadtsparkasse München die nächtlichen Schließungen

Offiziell begründet wird das nicht mit Obdachlosen. Sondern mit Geldautomaten-Sprengungen. "Beinahe täglich", heißt es in der Mitteilung der Stadtsparkasse, komme es deutschlandweit inzwischen zu solchen Attacken, die oft hohe Schäden in Vorräumen und an den Gebäuden verursachten. Die Stadtsparkasse München nehme mit der Maßnahme ihre "gesellschaftliche Verantwortung wahr".

Ein Obdachloser schläft in den frühen Morgenstunden vor einer Filiale der Stadtsparkasse in München.
Ein Obdachloser schläft in den frühen Morgenstunden vor einer Filiale der Stadtsparkasse in München. © dpa

Die nächtlichen Schließungen würden zum Schutz der Kunden, der Anwohner und der Beschäftigten beitragen. Der sogenannte "Nachtverschluss" setze auch eine Empfehlung der Bundesinnenministerin um, heißt es. Dass die Vorräume auch oft als Schlafplätze von Wohnungslosen genutzt wurden, erwähnt die Stadtsparkasse auch. Mit dem Hinweis, dass sie Organisationen finanziell unterstütze, die "Hilfsangebote für wohnungslose Menschen" anbiete.

Die Stadtsparkasse hofft nun auf Verständnis bei ihren Kunden – auch deshalb, weil es nach ihren Angaben nur um ganz wenige Vorgänge geht. Lediglich drei Prozent der Bargeldeinzahlungen und Auszahlungen hätten bisher zwischen 22 Uhr und 6 Uhr stattgefunden, heißt es etwa.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Sendlinger BA-Chef übt Kritik an den Sparkassen-Plänen

So ganz dürfte das nicht alle Kritiker überzeugen. Sendlings Bezirksausschuss-Chef Markus Lutz (SPD) sagte am Freitag im Gespräch mit der AZ, Geldautomaten seien doch dafür da "rund um die Uhr an Geld zu kommen". Zumindest einen Außenautomat pro Filiale müsse man dann haben – auch in Untersendling. Doch da ist erstmal keiner geplant. "Dabei sind wir zentrumsnah und haben eine hohe Bevölkerungsdichte!"

An diesen Standorten gibt es bei der Stadtsparkasse auch in Zukunft noch zwischen 22 Uhr und 6 Uhr Bargeld:

  • Sparkassenstraße 2
  • Marienplatz Sperrengeschoss
  • Odeonsplatz Sperrengeschoss
  • Gärtnerplatz
  • Müllerstraße 27
  • Sendlinger-Tor-Platz 6a
  • Stachus Sperrengeschoss
  • Hauptbahnhof im Sperrengeschoss in Richtung Schützenstraße
  • Schwanthalerstraße 22
  • U-Bahnhof Universität
  • Barer Straße 41
  • U-Bahnhof Münchner Freiheit
  • Spiridon-Louis-Ring 21
  • U-Bahnhof Olympiazentrum (oben am Ausgang Richtung Park)
  • U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum
  • Ingolstädter Straße 101
  • Karl-Köglsperger-Straße 31
  • Baumkirchner Straße 4
  • Truderinger Straße 301
  • U-Bahn Messestadt West
  • Willy-Brandt-Platz 5
  • U-Bahn Neuperlach Zentrum
  • Thomas-Dehler-Straße 15
  • Ohlmüllerstraße 32
  • Tierparkstraße 30
  • Minnewitstraße 29
  • Maximilian-Kolbe-Allee 14
  • Fürstenrieder Straße 70
  • Landsberger Straße 488
  • Pasinger Marienplatz
  • Verdistraße 85
  • Bunzlauer Platz
  • Allacher Straße 112

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
38 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Hausgeist am 28.10.2023 14:20 Uhr / Bewertung:

    Wer nix zu verbergen hat kann auch mit Karte bezahlen…

  • Boettner-Salm am 28.10.2023 11:54 Uhr / Bewertung:

    Wenn ich die supergescheiten "nur Rentner wollen noch Bargeld haben" so lese, dann frage ich mich folgendes: "Wenn das Bargeld abgeschafft ist, was hindert dann die Banken die Gebühren für bargeldlose Zahlungen massiv zu erhöhen um dann groß abzukassieren"? Nichts hindert die mehr!

  • Sarah-Muc am 28.10.2023 17:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Boettner-Salm

    Es gibt doch Konten mit wenig Gebühren. Fürs Online-Banking muss eine sichere Software zur Verfügung gestellt, aktualisiert und gewartet werden . Reich wird bei Gebühren die Bank nicht. Das ist aber auch so ein Lieblingsthema zum Meckern. Kostenlos wie das mal anno Zopf war geht im Normalfall nicht. Ich arbeite auch nicht für nix!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.