Stadt München plant 500 Werkswohnungen: Wenn der Chef auch der Vermieter ist
München - Dass der Chef gleichzeitig der Vermieter ist, war früher normal. Siemens bot seinen Mitarbeitern Wohnungen an, ebenso wie die Post oder die Eisenbahn. Dann gerieten Werkswohnungen aus der Mode. Doch heute in Zeiten, in denen die Mieten explodieren, könnten es Arbeitgebern, die eine Wohnung anbieten, bei der Suche nach gutem Personal leichter haben.
500 Wohnungen für städtisches Personal in München geplant
Davon geht auch das Münchner Rathaus aus. Die Stadt plant deshalb 500 Wohnungen für städtisches Personal. So geht es aus einer Beschlussvorlage hervor, über die der Stadtrat diese Woche diskutiert.
Die Stadt zählt mit 40.000 Beschäftigten zu den größten Arbeitgebern Münchens. Doch "wer keine bezahlbare Wohnung findet, lehnt erfahrungsgemäß oft ein Stellenangebot der Landeshauptstadt München ab", heißt es in der Beschlussvorlage des Kommunalreferats.
Von Feuerwehrleuten bis Pflegepersonal: Große Nachfrage bei Werkswohnungen
Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Werkswohnungen groß. 2021 registrierte die Stadt 2.717 Anträge, neben städtischen Mitarbeitern auch von Feuerwehrleuten oder Pflegepersonal.
Decken kann die Stadt diesen Bedarf wohl auch in Zukunft nicht: Denn insgesamt plant sie 500 Wohnungen. 210 davon befinden sich an der Münchberger Straße. Auch auf dem Klinikareal in Schwabing entstehen in ehemaligen Bettenhäusern um die 200 Wohnungen.
SPD-Stadtrat Christian Köning fordert, dass nicht nur die Stadt ihr Engagement erhöhen soll, sondern auch die private Wirtschaft: "Wir brauchen ein Comeback von Werkswohnungen."
Und in kleinem Stil hat die Wirtschaft diesen Ruf sogar schon erhört. Wie die Bäckerei Rischart, die aktuell an der Theresienwiese baut (AZ berichtete).
- Themen:
- München
- Rischart
- SPD
- Siemens AG