"Schwerer Verlust für den Stadtteil": Postfiliale in München soll schließen

Wie viele Standorte in München, steht auch die Filiale am Tegernseer Platz auf der Streichliste für dieses Jahr – der Bezirksausschuss fordert nun, dass sich OB Reiter einsetzt.
Myriam Siegert
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Die sogenannte Tela-Post am Tegernseer Platz in Obergiesing, gleich an der Haltestelle Silberhornstraße. Auch hier soll bald kein Postgeschäft mehr angeboten werden.
Die sogenannte Tela-Post am Tegernseer Platz in Obergiesing, gleich an der Haltestelle Silberhornstraße. Auch hier soll bald kein Postgeschäft mehr angeboten werden. © imago

Obergiesing - Wer in der Stadt eine Postfiliale sucht, muss mittlerweile schon ziemlich überlegen, wo es noch eine gibt. Erst im Dezember wurde eine neue Streichliste bekannt (AZ berichtete). Auch die Postfiliale am Tegernseer Platz in Obergiesing, verkehrsgünstig an der Bus-, Tram und U-Bahnhaltestelle Silberhornstraße gelegen, soll bald geschlossen werden. Genauer, sie soll in eine reine Beratungsfiliale für Postbankkunden umgewandelt werden – ohne Postgeschäft.

Der zuständige Bezirksausschuss Obergiesing-Fasangarten mag sich damit aber noch nicht abfinden, wie er in einer Mitteilung erklärt. Er fordert stattdessen das Wirtschaftsreferat der Stadt auf, die derzeitige Situation zu überprüfen. "Bevor die Deutsche Post AG Filialen mit dem bisherigen Versorgungsangebot schließt, muss eine fundierte Erhebung über die Auswirkungen auf die Bevölkerung durchgeführt werden", argumentiert der BA.

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Die Postfiliale am Tegernseer Platz sei ein "Wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Ökosystems in Giesing". Der Stadtbezirk zeichne sich durch "zahlreiche inhabergeführte Unternehmen aus". Diese seien auf die Dienstleistungen der Filiale angewiesen, so der BA. Die Stadtviertelvertreter sind überzeugt: Eine Schließung würde dem Viertel als Wirtschaftsstandort schaden.

Zusätzlich würde eine Schließung auch den Alltag vieler Menschen im Viertel erschweren und die dortige Lebensqualität beeinträchtigen, so Ricky Dörrie (Grüne), Vorsitzende im Unterausschuss Lokale Wirtschaft und Arbeit.

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Die Forderung des BA lautet deshalb: OB Dieter Reiter solle sich beim Städtetag aktiv für die Interessen der Bürger einsetzen. "Die Schließung der Filiale wäre ein schwerer Verlust für den Stadtteil. Es ist an der Zeit, dass die Bedürfnisse der Menschen vor Ort gegenüber der Deutschen Post AG mit Nachdruck vertreten werden", so der BA.

Bundesweit geregelt ist im Übrigen, dass die nächste Postfiliale in größeren Gemeinden nicht weiter als zwei Kilometer entfernt sein darf. Kunden vom Tegernseer Platz verweist die Post bisher auf Partnerfilialen in der Humboldtstraße 42 in der Unteren Au und der Hans-Mielich-Straße 35 in Untergiesing. 

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26 Kommentare
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  • aPasinger am 20.01.2025 12:25 Uhr / Bewertung:

    Und wo sollen die Leute dann ihre hunderte von Retouren abgeben?

    Wenn man teilweise die Schlangen an den Postfilialen sieht, ist es kaum vorstellbar, dass die kleinen Shops dieses Aufkommen schaffen. Packstation ist halt nicht jedermanns Sache.

  • Radl Rainer am 20.01.2025 18:34 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von aPasinger

    In einer Packstation der Wahl. 24/7 ohne Warteschlange. Mit dem Radl kann man direkt davor parken. Ehrlich, absolut kein Bedarf in irgend einer Filiale anzustehen, wennn man das einmal gemacht hat. Man muss nicht mal etwas ausdrucken.

  • sircharles am 19.01.2025 10:49 Uhr / Bewertung:

    Verstehe das Problem sehr gut. Es ist die einzige Post in Obergiesing. Gerade ältere Menschen können niche den Giesinger Berg rauf und runter rennen. Man sollte sich außerdem, bevor man kluge Sprüche klopft mal ein Bild vor Ort machen. Oft stehen die Leute hier bis auf den Platz raus an, weil so viel los ist. Eine Schließung wäre eine Katastrophe. Schade, dass es nur noch um Profit geht.

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