Pärchen auf Diebestour: Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche in München
München - Nett und sympathisch traten die beiden Trickbetrüger auf. Er ein 22-Jähriger aus Ludwigshafen, sie eine 20-Jährige aus Heidelberg. Das Paar klingelte bei Bewohnern von Mietshäusern und behauptete, sie seien die neuen Nachbarn und gerade erst im Haus eingezogen.
Die Bewohner reagierten oft freundlich und baten die Besucher herein. "Durch die Täuschung gelang es dem Paar, das Vertrauen der meist älteren Personen zu gewinnen", sagt Polizeisprecher Tobias Schenk.
Falsche Nachbarn: Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche
Während einer die Gastgeber in ein Gespräch verwickelte und so ablenkte, nutzte der Partner die Gelegenheit, um sich in der fremden Wohnung unauffällig umzusehen. Das Betrügerpärchen hatte es vor allem auf Geld und Schmuck abgesehen.
Die Betrüger tauchten im vergangenen September erstmals in München auf. In Harlaching, Gern, Solln und Bogenhausen tauchten sie auf, alles eher wohlhabende Stadtviertel. Die Opfer merkten oft erst viel zu spät, dass sie hereingelegt worden waren. Als ihr Märchen von den neuen Nachbarn aufflog, waren die Besucher längst über alle Berge.
Polizei schnappt junges Betrügerpärchen
Insgesamt 18 Geschädigte haben sich inzwischen bei der Polizei gemeldet. "Bei so einer Serie kann man davon ausgehen", so Polizeisprecher Thomas Schelshorn, "dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt." Insgesamt erbeutete das Paar rund 10.000 Euro. In 15 Fällen scheiterten die Betrüger.
Das Kommissariat K51 ermittelte. Schließlich kam man zwei Verdächtigen auf die Spur. "Die Details können wir aus ermittlungstechnischen Gründen nicht nennen", sagt Tobias Schenk. Nur so viel: Das Paar hatte sich in einem Hotel auf der Schwanthalerhöhe eingemietet. Dort nahmen Polizisten das Paar am Mittwoch vergangener Woche fest. Gegen beide wird nun wegen schweren Bandendiebstahls ermittelt.
Die 20-Jährige und der 22-Jährige befinden sich inzwischen wieder auf freiem Fuß. "Es handelt sich um eine neue Betrugsmasche", sagt Polizeisprecher Thomas Schelshorn und mahnt entsprechend vorsichtig zu sein, wenn sich jemand im Haus als neuer Nachbar vorstellt.