Schwabinger Krankenhaus: So wird die neue Kinderklinik

Das Krankenhaus wird umorganisiert und kleiner. Sein Herzstück wird künftig die moderne Kinderklinik für 79 Millionen Euro.
von  Sophie Anfang
Hier wird umgebaut: die Kinderklinik an der Parzivalstraße.
Hier wird umgebaut: die Kinderklinik an der Parzivalstraße. © Google Earth

München - Schrumpfen, sparen, sanieren. Beim Städtischen Klinikum dreht es sich seit Jahren um kaum etwas anderes. Nun soll es endlich vorwärtsgehen. Eine dreiviertel Milliarde Euro werden in den nächsten Jahren in städtische Klinik-Neubauten gesteckt. Am Standort Schwabing wird jetzt der Anfang gemacht: mit einer neuen Kinderklinik.

„Ich liebe den Standort Schwabing, aber er ist einfach nicht mehr zeitgemäß“, sagt Klinik-Chef Axel Fischer. 414 Betten bleiben Schwabing nach Abschluss der Klinik-Sanierung bis 2022 erhalten. Auch von der Krankenhausfläche wird nur noch etwa ein Viertel genutzt werden. Die restlichen Gebäude fallen an die Stadt zurück. Schwabing soll kompakter werden.

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Ein Baustein dieses Konzeptes ist der Neubau der Kinderklinik an der Parzivalstraße 16. Hier wird auch der neue Haupteingang des Schwabinger Krankenhauses entstehen. Die bisherige Kinderklinik (Haus 25) wird dafür abgerissen, der Altbau davor (Haus 24) bleibt erhalten. Der Entwurf des Berliner Architekturbüros Ludes sieht vor, den Alt- und Neubau durch eine Glasdecke miteinander zu verbinden.

Dadurch entsteht im Erdgeschoss eine Art Lounge-Bereich. Auf den oberen Stockwerken werden Alt- und Neubau zudem durch gläserne Brücken miteinander verbunden. Für die Schwestern und Pfleger hat das den Vorteil, dass sie Patienten und Material nicht erst ins Erdgeschoss fahren müssen, um sie von einem ins andere Gebäude zu schieben.

In der Kinderklinik soll es 200 Betten geben

In dem fünfstöckigen Gebäude mit Untergeschoss werden alle Stationen untergebracht werden. Rund 200 Betten sind auf den 12 000 Quadratmetern Nutzfläche geplant. „Wir bieten hier alles, was die Kinder- und Jugendmedizin zu bieten hat“, sagt Fischer. Dazu gehört etwa eine Mutter-Kind-Klinik, Kinderchirurgie, -intensivstation oder -onkologie.

Außerdem wird in dem Neubau ein Erwachsenen-Notfallzentrum auf rund 6000 Quadratmetern entstehen. Passend dazu ist ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach geplant. Im Altbau sollen hauptsächlich Büros untergebracht werden.

79 Millionen Euro sind für den Neubau der Kinderklinik veranschlagt. 65 Millionen schießt der Freistaat zu, für den Rest muss die Stadt aufkommen. Für die Sanierung des Altbaus, die in einem zweiten Bauabschnitt ansteht, werden noch einmal rund acht Millionen Euro benötigt.

In einem ersten Schritt muss jedoch erst einmal das Baufeld für den Neubau freigemacht werden. Dafür muss nicht nur die bisherige Kinderklinik abgerissen werden, sondern auch das Gebäude eines dort untergebrachten städtischen Kindergartens. Der wird in einen nahen Neubau umziehen.

Die Bagger rollen ab 2016

Der Spatenstich für den Neubau ist für Herbst 2016 geplant. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. 2020 soll alles fertig sein. Bis dahin und auch während der Bauarbeiten läuft der Klinikbetrieb in Bestandsgebäuden normal weiter. Ein bisschen Geduld braucht’s also noch, bis zu den modernen Zeiten in Schwabing.

Zwei Hürden müssen die Neubaupläne ohnehin noch nehmen: Im Dezember wird das Konzept erst der Lokalbaukommission vorgestellt, dann muss noch der Stadtrat zustimmen.

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