"Schrebergarten vor der Oper": Das sind die Pläne für den Max-Joseph-Platz in München
Altstadt - Der Max-Joseph-Platz vor der Staatsoper wird ab September umgebaut. Das hat der Stadtrat am Dienstag im Bauausschuss mehrheitlich so beschlossen.
Das Vorbild für die Neugestaltung, die Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer (Grüne) vorgeschlagen hat, basiert auf einem historischen Plan von 1825. Dieser soll laut Baureferat aus dem Umfeld von Leo Klenze stammen, der den Max-Joseph-Platz im 19. Jahrhundert erstmalig gestaltete.
So ähnlich wie am Gärtnerplatz wird es Rasen geben
So ähnlich wie am Gärtnerplatz soll das Rondell, auf dem das Denkmal von König Max Joseph steht, mit Rasen begrünt werden. Acht Rasenfelder wird das Baureferat anlegen. Die Wege dazwischen werden mit einem beigen Belag versehen. Die Isarkiesel kommen also weg und der Platz wird barrierefrei. Außerdem wird die Tiefgaragen-Einfahrt verkleinert. Pflanztröge und bewegliche Sitzmöbel werden aufgestellt. Der Stadtrat hat die Kosten von rund 3,9 Millionen Euro bewilligt.
Max-Joseph-Platz soll im Dezember 2025 fertig sein
"Unsere Interimslösung macht zeitnah den Wunsch nach einem begrünten Platz im unmittelbaren Stadtzentrum wahr", kündigt Baureferentin Ehbauer an. Sie plant, im Dezember 2025 mit dem neuen Platz fertig zu sein. Sie habe den Vorschlag eng mit dem Landesamt für Denkmalschutz abgesprochen. Einen vorherigen Entwurf – mit eher wildwachsenden Sträuchern – hatte das Landesamt für Denkmalschutz nämlich abgelehnt.
Auch der zweite Münchner Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) zeigt sich zufrieden: "Der Entwurf zeigt, wie es gelingen kann, die Stadt unter Wahrung unseres historischen Erbes weiterzuentwickeln und auf neue Herausforderungen wie Hitzesommer zu reagieren." Denn die insgesamt rund 1400 Quadratmeter Rasenflächen mit ihren rund 300.000 Litern Substrat-Volumen sollen laut Baureferat auch das Mikroklima verbessern.
Bestehen soll der Interimsplatz für mindestens zehn Jahre. Denn eigentlich wünscht sich die Stadt, dass die Tiefgaragen-Einfahrt verlegt wird. Doch das ist erst möglich, wenn die Baustelle für den neuen S-Bahnhalt Marienhof fertig ist. 2029 soll sich der Stadtrat damit befassen, wie er weiter vorgehen will. Zum Beispiel könnte er einen Wettbewerb für den Platz beschließen. In den 2030er Jahren könnte dann die Umsetzung beginnen.
"Oper für alle" muss einen neuen Spielort suchen
2029, wenn die Fertigstellung näher rückt, soll sich der Stadtrat dann noch einmal mit einer dauerhaften Umgestaltung des Platzes befassen. Zum Beispiel könnte er einen Wettbewerb ausloben, um in den 2030er Jahren mit der Realisierung zu starten. Die Baustelle für den Interimsplatz sorgt zumindest in diesem Jahr noch für kaum Einschränkungen. Der Trachtenumzug zur Wiesn kann laut Baureferat wie gewohnt stattfinden. 2025 sieht das anders aus. Die "Oper für Alle" kann zumindest auf dem Max-Joseph-Platz nicht stattfinden und muss einen Ersatzspielort finden. Für die IAA 2025 wird die Baustelle unterbrochen.
CSU ätzte über den "Schrebergarten vor der Oper"
Schon vor etwa einem Jahr hat die grüne Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer Pläne für eine Umgestaltung präsentiert. Wildstauden und blütenreiche Gräser dachte die grüne Referentin damals an. Doch die Denkmalschutzbehörde reagierte entsetzt und legte damals ein Veto ein. Auch die CSU schimpfte damals über den "Schrebergarten vor der Oper". Den neuen Plänen stimmte die CSU aber ebenso wie die SPD zu. Schließlich seien viele Kritikpunkte übernommen worden. Tatsächlich wirkt der Platz strenger als auf den ersten Visualisierungen.
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