München: Schnelle Senioren kaufen am meisten Sportwagen

5108 Porsches, Ferraris & Co in München fahren schneller als 300 Stundenkilometer. Das sind doppelt so viele Turboflitzer wie vor zehn Jahren. Wie alt die Fahrerinnen und Fahrer sind, in welchen Vierteln sie leben, hat das Statistische Amt ermittelt.
Irene Kleber |
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Sündteure Supersportflitzer kann man nicht nur in Bogenhausen, sondern auch auf der Maximilianstraße regelmäßig bewundern. In München sind inzwischen doppelt so viele angemeldet wie noch vor zehn Jahren.
Sündteure Supersportflitzer kann man nicht nur in Bogenhausen, sondern auch auf der Maximilianstraße regelmäßig bewundern. In München sind inzwischen doppelt so viele angemeldet wie noch vor zehn Jahren. © Arnulf Hettrich/imago

München - Mit 130 Stundenkilometern über die Autobahn? Nix da, für immer mehr Münchnerinnen und Münchner beginnt der Fahrspaß erst bei 250 Stundenkilometern aufwärts. Schon 71.115 Autos, die schneller als Tempo 250 fahren können, waren vergangenen Sommer in München zugelassen – das ist fast jeder zehnte angemeldete PKW (insgesamt sind rund 760.000 Autos zugelassen). Und das sind fast doppelt so viele Supersportwagen wie noch vor zehn Jahren.

Aber für etliche Geschwindigkeitsfans darf's noch ein bisserl mehr sein: 5108 Münchner Autos schaffen sogar das irre Tempo von mehr als 300 Stundenkilometern. 3592 solcher Wagen gehören Privatpersonen, 1516 sind auf Firmen eingetragen. Ermittelt hat diese Zahlen das Statistische Amt München – und dabei auch herausgefiltert, in welchen Vierteln die Leidenschaft fürs Schnellfahren am größten ist, wie alt diese Fahrerinnen und Fahrer sind – und welche ihre beliebtesten Spielzeuge sind.

Lieblingsauto der Münchner Schnellfahrer: Rund 2300 Porsches, die über 300 Sachen fahren, sind in München angemeldet.
Lieblingsauto der Münchner Schnellfahrer: Rund 2300 Porsches, die über 300 Sachen fahren, sind in München angemeldet. © Arnulf Hettrich/imago

BMW und Porsche sind in München die  Lieblingsautos der Tempofans

Wenn's um die Lieblingshersteller der privat fahrenden Münchner Tempofans geht, liegt die Marke Eigenbau aus Bayern weit vorn. Die Liste der Sportwagen über 250 Stundenkilometern führt BMW an (mit 13.472 angemeldeten Autos). Gefolgt von Porsche (7864), Mercedes-Benz (7278), Audi (6080) und VW (1185). Erst dahinter folgen ausländische Hersteller: Platz sechs hat Jaguar (533), dahinter kommen Tesla (532) und Ferrari (489). In der Geschwindigkeitsklasse "300 km/h und mehr" sind in München rund 2300 Sportwagen aus schwäbischer Produktion unterwegs.

Spitzenreiter ist der Porsche 911 (1259 Stück), gefolgt vom Porsche 912 (125 Stück). Dahinter zu finden: Mercedes AMG GT (120 Stück), Bentley Continental (92 Stück) und Audi R8 (83 Stück). Von den italienischen Ferraris, die auf Münchens Straßen zu sehen sind, sind rund drei Viertel in der Lage, auf mehr als Tempo 300 zu beschleunigen. Die Zahl der Lamborghinis (vor zehn Jahren gab es noch 58 Stück in der Stadt) ist in der neusten Statistik nicht mehr erfasst.

333 Senioren in München im Geschwindigkeitsrausch

Um eine Leidenschaft für Geschwindigkeit zu haben, ist man offenbar nie zu alt. Die wenigsten Raser (über 250 Sachen) sind unter jungen Leuten bis 29 Jahre zu finden (rund 3000 Fahrerinnen und Fahrer insgesamt), die meisten in der Altersklasse von 50 bis 59 Jahre (rund 9400 Fahrer). Dem Temporausch verfallen laut der Statistik aber auch noch 4400 Münchnerinnen und Münchner, die älter sind als 70 Jahre (333 dieser Senioren fahren sogar Autos, die schneller als mit 300 Stundenkilometern unterwegs sein können).

Übrigens sitzen laut dem Statistischen Amt deutlich mehr Münchner Männer hinterm Steuer eines Autos (nämlich rund 340.000 Herren) als Frauen (knapp 200.000). Das gilt vor allem für die Autos, mit denen man rasen kann: 3200 Männer leisten sich einen 300-Sachen-Flitzer – aber nur 393 Frauen.

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Die meisten Supersportwagen im noblen Stadtteil Bogenhausen

Und in welchen Vierteln wohnen die meisten Eigentümer von Supersportwagen? Wenig überraschend führt der noble Stadtteil Bogenhausen mit 3073 angemeldeten Boliden, gefolgt vom weitläufigen Stadtbezirk Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln (2675). Die wenigsten Sportwagen sind auf der engen Schwanthalerhöhe (502) und im noch einigermaßen bodenständigen Sendling (689) zu finden.

Bemerkenswert ist noch ein Blick in den Stadtbezirk Altstadt-Lehel, der ja nicht gerade mit vielen Parkplätzen gesegnet ist: Dort sind mit 7300 Autos zwar die wenigsten privaten PKW zugelassen – aber rund jeder sechste davon (1184) fährt schneller als 250 Sachen.

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  • Chris_1860 am 05.04.2024 16:35 Uhr / Bewertung:

    Der Erstbericht war vom 24.02. und schon wieder wurde er ohne Neuigkeiten aufgewärmt.

  • muc_original_nicht_Plagiat! am 05.04.2024 14:36 Uhr / Bewertung:

    Wie wenig jemand von der Materie versteht, zeigt sich hier sehr eklatant im Artikel und in vielen Kommentaren.
    "Mit 130 Stundenkilometern über die Autobahn? Nix da, für immer mehr Münchnerinnen und Münchner beginnt der Fahrspaß erst bei 250 Stundenkilometern aufwärts."

    nein, ganz falsch.
    Es geht um die Möglichkeit der Beschleunigung, um das Gefühl, in einem schönen Auto zu sitzen, um Haptik, um Leidenschaft, ja, Liebhaberei, Lebensqualität ... aber es geht in den seltensten Fällen um "Höchstgeschwindigkeit".

    Und: wer das Lebensgefühl von Sportwagen-KäuferInnen schlicht an Höchstgeschwindigkeit bemisst, hat eben keinen Zugang dazu.

    Dieser ganze Thread hier zeigt doch nur die dämlichen Grabenkämpfe, die immer wieder aufgemacht werden ... aber die wenigsten hier haben Zugang zu dieser Liebhaberei, dieser Passion. Muss ja auch nicht sein. Aber hört doch bitte auf, dann eine Schublade nach der anderen zu öffnen.

    Soll doch jeder seine Steckenpferde und Liebhabereien haben, oder?

  • Gelegenheitsleserin am 05.04.2024 13:16 Uhr / Bewertung:

    Der Artikel ist - wie man an den Kommentaren sieht - vom Februar und hat nur ein neues Datum erhalten, ist also ein "alter Hut".
    Hat die AZ so wenig Neues zu berichten?

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