Schlamperei im Sozialreferat: Stadt muss nochmal zahlen

Nach dem Abrechnungs-Eklat im Münchner Sozialreferat verzichtete die SPD-Referentin Brigitte Meier auf eine zweite Amtszeit. Doch noch ist das Thema nicht vom Tisch – die Stadt muss wegen der Schlamperei erneut einen hohen Betrag zahlen.
von  az
Die Affäre um Sozialreferentin Brigitte Meier (SPD) wird die Stadt wohl nochmals weitere 200 000 Euro kosten.
Die Affäre um Sozialreferentin Brigitte Meier (SPD) wird die Stadt wohl nochmals weitere 200 000 Euro kosten. © imago/dpa/az

München - Das Rathaus muss in der Affäre um vergessene Kosten-Rückererstattungen im Sozialreferat nochmals zahlen. Noch immer stehen etliche Millionen auf der Kippe – der Unternehmensberater "Kienbaum" soll jetzt nacharbeiten und so möglichst viel Geld retten.

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Durch Schlampereien im Stadtjugendamt sind der Stadt München in den letzten Jahren insgesamt 1,73 Millionen Euro verloren gegangen. Die Behörde war bei der Abrechnung von Flüchtlingskosten unachtsam. Verantwortlich dafür war die aktuelle Sozialreferentin Brigitte Meier, die in Folge der Diskussionen auf eine zweite Amtszeit verzichtete.

Nach dem Aufkommen der entgangenen Kosten wurde zunächst ein Betrag von rund 178 Millionen Euro genannt. Das Revisionsamt meldete sich - weiteres Personal, das nur für die Abrechnung der Flüchtlingskosten zuständig war, konnte noch vor Verstreichen der Frist insgesamt 86 Millionen Euro retten. Doch noch immer gibt es einen hohen Geldbetrag, über den das Sozialreferat keinen Überblick hat.

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Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll deswegen der Unternehmensberater "Kienbaum" nun vor der Amtsniederlegung Meiers im kommenden Juni die weiteren Unterlagen sichten und so weitere Millionen für die Stadt München retten. Am Mittwoch soll die Tätigkeit im Stadtrat genehmigt werden - das Vorhaben kostet rund 200 000 Euro.

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