Schauspieler John Friedmann: "Den Populisten geht die Luft aus"

Die Bürgerinitiative Pulse of Europe will an die Vorzüge von Europa erinnern – auch in München wurde bereits demonstriert. Schauspieler und Pulse-of-Europe-Organisator John Friedmann erklärt in der AZ, worum es der Initiative geht.
Interview: Lisa Marie Albrecht |
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John Friedmann: Der 45-jährige Schauspieler engagiert sich bei "Puls of Europe".
dpa/imago/Apress John Friedmann: Der 45-jährige Schauspieler engagiert sich bei "Puls of Europe".

München - Gegen Rechtspopulismus und für Frieden und Freiheiten, die Europa bietet, steht die Bürgerinitiative Pulse of Europe. Im letzten Jahr in Frankfurt gegründet gibt es Kundgebungen – sonntags 14 Uhr – in mittlerweile 39 deutschen Städten und sechs weiteren europäischen Ländern.

In München demonstrierte Pulse of Europe auf dem Max-Joseph-Platz, erstmals am 19. Februar mit 400 Teilnehmern. John Friedmann ist einer der Münchner Organisatoren und erklärt, worum es der Initiative geht.

AZ: Herr Friedmann, was ist die Idee von Pulse of Europe?
JOHN FRIEDMANN: Die Bewegung will zeigen, dass die Mehrheit für die EU und ihre Werte ist und dieser Mehrheit eine Stimme geben.

Die Teilnehmer der Kundgebungen steigen von Woche zu Woche, am Sonntag waren es über 2000. Wie erklären Sie sich den Zuwachs?
Ich glaube, dass es in der Bevölkerung schon länger Unmut gibt, weil Nationalisten zu viel Gehör bekommen. Viele Menschen, die zu den Pulse of Europe Demos kommen, sind froh, nicht mehr tatenlos zusehen zu müssen, wie negative Stimmung gemacht wird.

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Haben Ihnen politische Ereignisse Aufwind gegeben?
Sicherlich im letzten Jahr der Brexit und die Wahl von Trump. Aber Pulse of Europe ist auch entstanden, weil dieses Jahr wichtige Entscheidungen anstehen, etwa die Wahlen in Holland und Frankreich.

Wie stark ist Pulse of Europe in München?
Ich erlebe München als sehr aufgeschlossene, pro-europäische Stadt. Allerdings muss man sagen, dass es hier natürlich viel Ablenkung gibt. Wir kriegen noch gar nicht mit, wie sehr es brennt. Ein Beispiel dafür ist die Erstveranstaltung letzte Woche in Dresden. Da waren es sofort über 1000 Leute. Weil dort die destruktiven Stimmen lauter schreien.

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Ist es schwerer für Europa einzutreten als Populismus zu verbreiten?
Populisten können leichter polarisieren. Aber Populisten haben das Problem, dass sie keine Lösungen bieten, weil sie gegen etwas stehen. Deswegen geht ihnen meistens die Luft aus. Wir stehen für etwas, ohne EU-Romantiker zu sein.

Ist das europäische Gefühl also auf dem Vormarsch?
Auf jeden Fall. Das zeigt allein, dass Pulse of Europe in so kurzer Zeit immer mehr Begeisterung hervorruft. Dass Europa, um den Frieden zu wahren, nötig ist, ist unbestreitbar. Was bisher fehlt, ist ein europäisches Bewusstsein.

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