Ruhe in München - Chaos in Ungarn

Während es am Donnerstag am Münchner Hauptbahnhof weitesgehend ruhig blieb, spitzt sich die Lage in Ungarn zu. Am Abend verweigerten rund 500 Flüchtlinge ihre Unterbringung in einem Aufnahmelager. Alle Infos im AZ-Newsblog.
von  az
Die ersten knapp 100 Flüchtlinge sind in München eingetroffen.
Die ersten knapp 100 Flüchtlinge sind in München eingetroffen. © Daniel von Loeper

 

Verfolgen Sie hier die Entwicklungen im AZ-Newsblog

 

+++ Nur noch wenige Flüchtlinge kommen am Hauptbahnhof an +++

In München scheint sich die Lage zu beruhigen - es kommen nur noch wenige Flüchtlinge am Hauptbahnhof an. Ganz anders sieht es allerdings in Ungarn und Österreich aus: Rund 300 der 500 Flüchtlinge, die sich am Donnerstagabend weigerten, in eine ungarische Unterkunft gebracht zu werden, sind mittlerweile auf dem Weg nach Österreich. Zu Fuß ziehen sie auf der Autobahn Richtung Westen.

+++ Chaos in Ungarn - Flüchtlinge verweigern Aufnahme in Lager +++

Am Donnerstagabend weigerten sich rund 500 Flüchtlinge in Ungarn, in ein Aufnahmelager zu gehen. Die Lage im Land und vor allem am Budapester Bahnhof spitzt sich zu.

+++ Bild von totem Jungen (3) geht um die Welt +++

Das Foto des kleinen Aylan erschütterte am Donnerstag die ganze Welt. Der Dreijährige wurde tot an einer türkischen Küste aufgefunden - für ihn kam jede Hilfe zu spät. Sein Vater schilderte später den Tod seiner Familie.

+++ Bayern: 180 Flüchtlinge aus Schleuserfahrzeugen gerettet +++

Die verstärkten Fahrzeugkontrollen der Polizei im Raum Passau zeigen Wirkung: Innerhalb von 24 Stunden befreiten Beamte mehr als 180 Flüchtlinge aus Schleuserfahrzeugen. Elf Männer wurden festgenommen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Allein in einem Kleintransporter waren 39 Asylbewerber auf der Ladefläche zusammengepfercht, darunter 12 unbegleitete Jugendliche.

Die Kontrollen finden an der Autobahn 3 - eine der Hauptschleuserstrecken - sowie auf sogenannten Ausweichrouten statt.

+++ DB fährt Budapest nicht mehr an +++

Die Deutsche Bahn lässt den Zugverkehr zwischen München beziehungsweise Hamburg und Budapest vorerst ruhen. Auf der Homepage der Bahn heißt es: "Auf Grund der anhaltendenden Situation (Flüchtlingsströme) am Bahnhof Budapest-Keleti, wird dieser durch internationale Züge bis auf weiteres nicht mehr angefahren."

 

+++ Erste Zwischenbilanz der Polizei +++

Laut Polizeiangaben sind heute bis 16:00 Uhr 240 Flüchtlinge am Münchner Hauptbahnhof angekommen.

 

+++ Rund 100 Flüchtlinge erreichen München +++

Wie erwartet sind etwa 100 Flüchtlinge mit einem Zug am Hauptbahnhof eingetroffen. Diese geringe Personenzahl stellt für die Behörden keine Probleme dar. Polizei und Helfer betreuen die Neuankömmlinge.

 

+++ Polizei kann Situation in Ungarn nicht abschätzen +++

Auch die Polizei am hauptbahnhof hat noch keine Ahnung, wie viele Flüchtlinge heute aus Ungarn kommen werden. Gegenüber der AZ sagte man: "Wir wären auch glücklicher, wenn wir genaue Zahlen hätten, die gibt es aber erst, wenn sie an der deutschen Grenze sind. Unsere Organisation steht aber, wir sind vorbereitet. Jeder Mensch, der hier ankommt, wird versorgt."

 

+++ Erster Flüchtlingszug in Kürze in München erwartet +++

Wie uns von Helfern vor Ort am Münchner Hauptbahnhof mitgeteilt wurde, rechnet man dort in Kürze mit einem Zug, der rund 100 Flüchtlinge an Bord haben soll. Außerdem ist die Rede von einem Regionalzug mit rund 300 weiteren Flüchtlingen, der angeblich aber unterwegs - eventuell in Rosenheim - gestoppt worden sein soll.

Unterdessen bitten Polizei und Helfer noch einmal, keine weiteren Spenden an den Hauptbahnhof zu bringen. Dort ist man mittlerweile Dank der überwältigenden Spendenbereitschaft der Münchner Bevölkerung bestens gerüstet. Wer helfen möchte, kann sich über das Portal willkommen-in-muenchen.de informieren. Dort wird erklärt, wo Geld- oder Sachspenden benötigt werden und wo sie persönlich aushelfen oder mithelfen können.

 

+++ Situation im Budapester Flüchtlingszug unklar +++

Wie es für die Flüchtlinge, die mit einem völlig überfüllten Zug den Budapester Banhof verlassen haben, jetzt weitergeht, ist derzeit völlig undurchsichtig. Medienvertreter vor Ort berichten, dass die Polizei offenbar versucht, die Presse von dem Zug fernzuhalten und damit die Berichterstattung zu unterdrücken.

+++ Nach Orbáns Kritik: Kauder ermahnt Regierung in Ungarn +++

Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hat Ungarn ermahnt, sich bei der Aufnahme von Flüchtlingen an europäische Vereinbarungen zu halten. "Dublin gilt", sagte Kauder am Donnerstag in Berlin und forderte von Ungarn, sich an das Dublin-Verfahren zu halten. Danach müssen Flüchtlinge erst einmal in dem Land der EU aufgenommen werden, in dem sie zuerst ankommen. Zu den Äußerungen des ungarischen Regierungschefs Viktor Orban in Brüssel, wonach der Zustrom von Flüchtlingen ein "deutsches Problem" sei, sagte Kauder: "Deshalb ist die Aussage aus Ungarn falsch." Die Versorgung Hunderttausender Flüchtlinge sei eine Herausforderung für die ganze Europäische Union und nicht nur für Deutschland. "Wenn Ungarn Dublin infrage stellt, muss man ernsthaft mit Ungarn reden."

 

+++ Flüchtlingszug gestoppt! Menschen sollen in Camps gebracht werden +++

Wie die Agentur MIT berichtet, hat die ungarische Polizei den Zug mit Hunderten Flüchtlingen nach rund 40 Kilometern in dem Ort Bicske wieder gestoppt. Dort wies die Polizei die Menschen offenbar an, den Zug zu verlassen und in Busse zu steigen. Damit sollen sie in ungarische Aufnahmelager gebracht werden. In Biscke kommt es anscheinend zu Rangeleien zwischen Polizei und Flüchtlingen. Zuvor hieß es, der Zug fahre bis zur österreichischen Grenze.

 

 

+++ Münchner Polizei wappnet sich für Flüchtlingswelle +++

Noch ist nicht sicher, ob und wann heute eine Zug mit Asylsuchenden in München ankommt. Die Informationslage über den in Budapest losgefahrenen Zug ist weiter unklar. Sollte der Railjet tatsächlich den Münchner Hauptbahnhof erreichen, dann rechnet die Stadt mit etwa 2000 bis 4000 Menschen, die registriert werden wollen. Der Flüchtlingsansturm wäre somit größer als der am vergangenen Dienstag, als gut 2000 Asylsuchende am Hauptbahnhof ankamen. Die Münchner Polizei macht sich auf alle Eventualitäten gefasst und richtet ab 13 Uhr einen Infopoint am Hauptbahnhof ein. Dort können sich freiwillige Helfer über die aktuelle Lage informieren und registrieren lassen, um im Ernstfall schnell und effizient eingesetzt werden zu können. Spenden werden übrigens laut Polizei bis zum Wochenende erstmal keine mehr gebraucht.

 

 

+++ Züge fahren bis zur österreichischen Grenze +++

Der erste Zug hat den Keleti-Bahnhof verlassen – allerdings nicht nach München. Ersten Informationen zufolge ist kurz vor Mittag ein Zug Richtung Sopron, einer ungarischen Grenzstadt zu Österreich, losgefahren.

 

 

 

+++ Uneinigkeit zwischen Orbán und Schulz +++

Victor Orbán und Martin Schulz traten nach ihren Beratungen zur Flüchtlingskrise in Brüssel vor die Kameras. In der Frage um das weitere Vorgehen Ungarns seinen die beiden zu "sehr unterschiedlichen Auffassungen" gekommen, sagte Schulz. Orbán erklärte, die Flüchtlingskrise sei keine Krise Europas, sondern ein Problem Deutschlands. Keiner der Flüchtlinge wolle freiwillig in Ungarn bleiben. Trotzdem versuche die ungarische Regierung alles, um die Standards des Schengen-Abkommens und der Dublin-Verträge einzuhalten. "Die EU soll Ungarn nicht kritisieren", so Orbán. Nachdem Dublin-Abkommen müssen alle Flüchtlinge in den Ländern registriert werden, in denen sie aufgegriffen worden sind. Daran halte sich auch Ungarn, beteuerte der Ministerpräsident.

Dass die vollgestopften Flüchtlingszüge heute noch den Budapester Bahnhof in Richtung Deutschland und Österreich verlassen, ist nach Orbáns Statement unwahrscheinlich.

 

+++ Ungarische Polizei greift Flüchtlinge auf +++

<img alt= will am Donnerstag in Brüssel um für Hilfe in der Migrationskrise zu bitten.

 

 

 

 

+++ Sozialministerin Müller: Kein Flüchtlingsansturm am Donnerstag +++

Wie der BR berichtet, geht die bayerische Sozialministerin Emilia Müller nicht davon aus, dass heute ein Flüchtlingszug aus Budapest im Münchner Hauptbahnhof einrollen wird.

 

 

+++ Polizei sichert Bahnsteig +++

Nachdem die Polizei zunächst aus der Bahnhofshalle verschwunden war, sichern jetzt Beamte die Bahnsteige, an denen sich die Flüchtlinge versuchen in die Züge zu drängen. Reporter melden, dass sich das Chaos etwas beruhigt habe.

 

+++ Keine Züge Richtung Westeuropa? +++

Ob und wann die Flüchtlingszüge den Keleti-Bahnhof in Budapest verlassen, war zunächst unklar. Die ungarische Eisenbahngesellschaft MAV erklärte mittlerweile, bis auf weiteres gebe es keine direkten Züge nach Westeuropa. Auf den Bahnsteigen habe es entsprechende Durchsagen gegeben. Auch die österreichische Grenzpolizei gab bekannt, dass es heute definitiv keine durchgehenden Züge von Budapest nach Wien geben werde.

 

 

+++ Polizei hat sich komplett zurückgezogen +++

Nachdem sie die Blockade für die Flüchtlinge aufgehoben haben, haben sich die Beamten der Budapester Polizei zurückgezogen. In der Bahnhofshalle ist offenbar kein einziger Polizist zu sehen.

 

+++ Nur ein Zug nach München steht bereit +++

Nach ersten Information steht momentan ein Zug Richtung München am Keleti-Bahnhof auf dem Gleis – und der ist bereits völlig überfüllt. Augenzeugen berichten von Rangeleien um Plätze in den Waggons. Fahrplanmäßig müsste der Railjet um 9.10 Uhr in Budapest losfahren.

 

 

+++ Polizei in Budapest lässt Flüchtlinge wieder in Züge +++

Bis Dienstagabend kamen rund 2400 Flüchtlinge am Hauptbahnhof in München an. Dann riegelte die Polizei in Budapest den Keleti-Bahnhof wieder ab. Hunderte Flüchtlinge harrten nächtelang auf dem Bahnhofvorplatz aus. Seit Donnerstag in der Früh hat die Polizei die Sperre plötzlich aufgehoben.

Gern geschehen: Das zahlt München für die Flüchtlingsarbeit

 

 

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