"Ratten haben keine Lobby": Warum die ÖDP die Tiere in München nicht mehr töten will

Dieses Jahr wurden in München so viele Ratten gesichtet wie nie. Die ÖDP schlägt trotzdem vor, die Tiere nicht mehr zu vergiften. Sie hat eine andere Idee.
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Immer mehr Ratten in München: Was kann die Stadt dagegen tun? Die ÖDP hat jetzt einen neuen Vorschlag.
Immer mehr Ratten in München: Was kann die Stadt dagegen tun? Die ÖDP hat jetzt einen neuen Vorschlag. © Bernd von Jutrczenka/dpa

München - München hat ein Ratten-Problem. Dieses Jahr meldeten sich pro Tag bis zu 150 Menschen bei der Stadt, weil sie eine Ratte gesehen hatten. Das sind so viele Meldungen wie nie. Darüber hat die AZ mehrfach berichtet.

Doch wie bekommt die Stadt, die Plage in den Griff? Schließlich ekeln sich nicht nur viele, Ratten übertragen auch Infektionskrankheiten.

Ratten in München sollen nicht mehr getötet werden: "Nicht mit dem Tierschutz vereinbar"

Bislang setzen Schädlingsbekämpfer Gift gegen die Ratten ein. Die ÖDP schlägt jetzt ein anderes Vorgehen vor. Denn sie hält es weder für erfolgversprechend noch für mit dem Tierschutz vereinbar, die Ratten bloß zu vergiften. Drei Anträge, wie der Kampf gegen Ratten aus ihrer Sicht aussehen sollte, reicht die ÖDP diesen Donnerstag ein.

Der wichtigste Vorschlag: Statt auf Gift setzt die ÖDP auf Flüssigköder, die die Ratten unfruchtbar machen. In den USA wird das Mittel laut ÖDP erfolgreich eingesetzt.

Wie bekommt die Stadt ihr Ratten-Problem in den Griff? Tobias Ruff (ÖDP) macht Vorschläge.
Wie bekommt die Stadt ihr Ratten-Problem in den Griff? Tobias Ruff (ÖDP) macht Vorschläge. © Archiv

"Der Wert unserer Gesellschaft zeigt sich auch daran, wie wir mit den Tieren in der Stadt umgehen. Und damit meinen wir explizit auch die Tiere, die keine Lobby haben, weil sie nicht als niedlich und schützenswert angesehen werden", findet ÖDP-Chef Tobias Ruff.

Tobias Ruff (ÖDP): "Ein qualvoller Tod ist nicht vertretbar"

Er weiß auch: "Ja, Ratten können zahlreiche Krankheiten übertragen und ja, wir müssen die Rattenpopulation eindämmen." Doch Stoffe, die "zu einem qualvollen Tod führen" und für andere Tiere gefährlich seien, seien nicht vertretbar. Einsetzen sollte die Stadt das Mittel zuerst für ein, zwei Jahre auf Probe an Hotspots wie dem Nussbaumpark, dem Viktualienmarkt und rund um die großen Bahnhöfe. Wenn der Test erfolgreich war, soll das Mittel flächendeckend eingesetzt werden, fordert die ÖDP.

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Ein Grund, warum die Population in München so zugenommen hat, ist, dass die Tiere überall etwas zu Essen finden – besonders seit mehr Menschen unterwegs essen. Die ÖDP schlägt deshalb rattensichere Mülleimer mit einem Deckel vor.

Außerdem sollte die Stadt eine Infokampagne starten, um die Menschen zu sensibilisieren. "Vielen ist vermutlich nicht bewusst, dass die weggeworfene Semmel oder die Pizzarinde mit Schuld sind an der Ratten-Invasion", begründet die ÖDP ihre Idee.

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11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Wuschel_NUE am 20.01.2024 13:48 Uhr / Bewertung:

    Gibt es eigentlich keine Freigängerkatzen, die sich an Ratten herantrauen?

  • Knoedel am 19.01.2024 16:50 Uhr / Bewertung:

    Jeder 10.000ste meldet sich bei der Stadt weil er eine Ratte gesehen hat. Scheint eine Rattenepidemie zu sein.

  • HanneloreH. am 19.01.2024 15:43 Uhr / Bewertung:

    Ratten brauchen auch keine Lobby sondern nur Gift oder Fallen, aber Klappfallen. Manche sind echt total verrückt geworden, wenn ich das lese.

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