Räuber bedroht 14-Jährige mit Messer und erbeutet drei Euro

Der 24-Jährige soll das Mädchen zudem ins Gesicht geschlagen haben. Nun steht eine Unterbringung in der Psychiatrie im Raum.
John Schneider
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Der Angeklagte mit seinem Anwalt beim Prozessauftakt.
Der Angeklagte mit seinem Anwalt beim Prozessauftakt. © jot

München - Er ist der besonders schweren räuberischen Erpressung angeklagt, den reuigen Sünder mag er aber nicht spielen. Ganz im Gegenteil.

Ivan D. (24, Name geändert), gibt vor, gar nicht zu wissen, warum man ihn auf der Anklagebank des Landgerichts platziert hat. Schon bei der Feststellung der Personalien macht er deutlich, was er von der Veranstaltung hält. Auf die Fragen des Vorsitzenden Richters Bertolt Gedeon antwortet er kurz und schnippisch, wenn überhaupt.

Angeklagter zeigt sich vor Gericht bockig

Das Gericht habe doch alles in den Akten vorliegen, sagt er, warum soll er also Bekanntes wiederholen? Ob er dem Gericht dennoch die Namen seiner Eltern sagen könne, fragt der Richter. "Nein", antwortet der Angeklagte.

Die Bockigkeit von Ivan D. - er hatte bereits in der U-Haft weder mit seinem Anwalt Werner Kränzlein noch mit dem Gutachter Matthias Hollweg reden wollen - hindert das Gericht aber nicht daran, mit dem Prozess fortzufahren.

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In JVA einen Arbeiter verprügelt

Die Staatsanwaltschaft wirft dem vorbestraften 24-Jährigen vor, im Februar 2020 in der JVA einem Arbeiter drei Faustschläge ins Gesicht und gegen die Brust verpasst zu haben. Sein Opfer erlitt leichte Schmerzen und eine Wunde am Mund.

Nach seiner Entlassung im April 2020 kam es dann am 5. Juli 2020 um 18.24 Uhr zu einem zweiten Vorfall. Ivan D. war mit der S-Bahn in Richtung Petershausen unterwegs. An der Haltestelle Heimstetten stieg er aus. Im Wartehäuschen am Bahnsteig saß ein 14-jähriges Mädchen. Ivan D. setzte sich neben sie.

Plötzlich sprang der Mann auf, stellte sich vor das Mädchen und forderte sie auf, ihm ihr "ganzes Geld" zu geben. Dabei drohte er ihr mit einem schwarzen Messer - die Ermittler vermuten ein Klappmesser mit zehn Zentimeter Klingenlänge.

Täter bedroht 14-Jährige mit Messer und schlägt ihr ins Gesicht

Er habe das Messer ungefähr 30 Zentimeter vor dem Hals des Opfers gehalten. Die 14-Jährige zeigte ihm daraufhin den Inhalt ihres Geldbeutels, nahm das Kleingeld heraus und gab es dem Räuber. Der damit genau drei Euro reicher war.

Statt nun mit der Beute sofort zu fliehen, schlug der 24-Jährige mit der Faust zu, traf das Opfer zwei Mal im Gesicht unter dem rechten Auge. Die 14-Jährige erlitt erhebliche Schmerzen, Schwellungen im Gesicht und ein Bluterguss am rechten Auge. Die ersten Nächte nach der Tat hatte sie zudem mit Schlafproblemen zu kämpfen.

Das Gericht erklärt am Freitag, dass auch eine Unterbringung des Angeklagten in der Psychiatrie im Raum steht.

Der Strafprozess wird fortgesetzt.

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8 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 28.05.2021 21:02 Uhr / Bewertung:

    Der hat Glück, dass er nicht mein Sohn ist!

  • FanM am 28.05.2021 19:16 Uhr / Bewertung:

    Wir leben im sichersten Staat der Welt. Sagen das die Marktschreier?

  • aberdochsonicht2 am 28.05.2021 21:34 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von FanM

    Mit nur 4.077 Gewaltstraftaten (Sicherheitsreport 2020), jeden Tag also nur etwa zehn, ist München immerhin sicherste Großstadt.

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