Prozess in München: Vier Räuber überfallen ein Paar im Schlaf
München - Es war wie ein wahr gewordener Albtraum. Ein Truderinger Pärchen schlief, als Einbrecher im Schlafzimmer ihrer Wohnung standen, den Mann ins Gesicht schlugen und die Frau an den Schultern aufs Bett drückten. Die Eindringlinge wollten Geld. Sie fesselten ihr männliches Opfer mit Kabelbinder auf dem Rücken, klebten seinen Mund zu und verbanden seine Augen.
Räuberisches Quartett krallt sich Beute im Wert von knapp 46.000 Euro
In der Folge filzten die Einbrecher gründlich die gesamte Wohnung. Dann wurde der Mann noch einmal in die Mangel genommen, geschlagen und nach weiterem Geld und dem Tresorschlüssel gefragt. Das Opfer beteuerte, weder Geld noch Tresorschlüssel zu haben. Die Täter nahmen den Wandtresor dann einfach mit.
Außer dem Tresor erbeuteten die Räuber Schmuck, Uhren, Mobiltelefone. Den Gesamtwert der Beute gibt die Staatsanwaltschaft mit 46.178 Euro an. Das gefesselte Opfer wurde nach dem Überfall von der Frau mit einem Messer von den Fesseln befreit.
Laut Anklage waren die Räuber mit einer Aluleiter auf das Dach des Hauses und über ein Vordach zur Wohnung ihrer Opfer gelangt. Zugang verschafften sich die vier Männer mit einem Stemmeisen, hebelten damit das gekippte Fenster des Arbeitszimmers auf.
Anwalt des Angeklagten: "Mit Gewalt wollte mein Mandant nichts zu tun haben"
Der Mann auf der Anklagebank ist 30 Jahre alt. Er streitet ab, an dem Raub am 17. Juni 2018 beteiligt gewesen zu sein. Allerdings gibt er zu, dass er ein, zwei Tage vor dem Einbruch mit seinen Komplizen - die er nicht verraten will - in die Wohnung eingebrochen war.
Aber sie hätten ohne Beute die Flucht ergriffen, als plötzlich jemand aufgetaucht sei. Als dann die anderen beschlossen, beim nächsten Mal mit Gewalt an Geld und Wertsachen in der Wohnung zu kommen, habe er sich geweigert. "Mit Gewalt wollte mein Mandant nichts zu tun haben", erklärt sein Anwalt Alexander Götz. Der Prozess wird fortgesetzt.
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