Protest gegen Roger Waters: Demo vor Konzert in München

Der umstrittene Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters tritt im Sonntag in der Olympiahalle auf: Das Bündnis "München ist bunt!" plant eine Protestaktion mit bis zu 200 Teilnehmern "gegen jeden Antisemitismus".
AZ/dpa |
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Roger Waters bei einem Konzert seiner Tour im italienischen Bologna.
Roger Waters bei einem Konzert seiner Tour im italienischen Bologna. © imago images/Pacific Press Agency

München - Kritiker wollen vor dem Konzert des umstrittenen Pink-Floyd-Mitbegründers Roger Waters am Sonntag in München gegen den Auftritt des Musikers demonstrieren.

Waters ließ bei Konzerten Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen

Nach Angaben des Kreisverwaltungsreferates (KVR) vom Mittwoch plant das Bündnis "München ist bunt!" eine Protestaktion mit bis zu 200 Teilnehmern "gegen jeden Antisemitismus".

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Waters wird unter anderem für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum Boykott des Staates Israel und seiner Güter wegen der Palästina-Politik aufruft. Bei Konzerten ließ er Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Bei seinen bisherigen Deutschland-Konzerten gab es das Schwein noch immer – aber ohne den Davidstern.

Stadt München über Waters-Konzert: Absage aus rechtlichen Gründen nicht möglich

Auch Äußerungen zum Krieg in der Ukraine sorgten für Aufsehen – etwa, dass Russlands Präsident Wladimir Putin damit den Faschismus in dem Land bekämpfen wolle und dass die USA ein Hauptaggressor sei.

Die Stadt München hatte sogar Möglichkeiten erwogen, das Konzert des 79-Jährigen an diesem Sonntag in der Olympiahalle zu verbieten. Es sei aber aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen, heißt es in einem Stadtratsbeschluss dazu.

Roger Waters: Beim Auftakt seiner Deutschland-Tournee wird er bejubelt 

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, hatte das Veranstalten des Konzerts als einen "Schlag ins Gesicht für die jüdische Gemeinschaft und für alle, die sich für ein respektvolles und tolerantes Zusammenleben einsetzen" bezeichnet. Viele in der jüdischen Gemeinschaft fragten sich nun, "ob das Recht den Schutz für Antisemitismus höher gewichtet als den Schutz vor Antisemitismus".

In Frankfurt wollten die Stadt und das Land Hessen den Auftritt des Sängers wegen Antisemitismus-Vorwürfen verhindern – sein Konzert am 28. Mai sollte abgesagt werden. Waters, der Antisemitismusvorwürfe zurückweist, hatte aber gegen den Beschluss geklagt und Recht bekommen. Beim Auftakt seiner Deutschland-Tournee in Hamburg Anfang Mai war er vom Publikum bejubelt worden.

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Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Tonio am 18.05.2023 11:08 Uhr / Bewertung:

    Roger Waters setzt sich jedenfalls für die Pressefreiheit ein. Mit "Free Julian Assange" setzte er beim Konzert in Berlin ein starkes Zeichen. Danke für diesen Einsatz!

  • ESC-Gast am 18.05.2023 10:17 Uhr / Bewertung:

    Kritik an Israels Politik - und sei sie auch noch so berechtigt - als Antisemitismus zu bezeichnen, ist eine bewährte Masche, die zieht immer - bei vielen. Und der berühmte Ausdruck "Schlag ins Gesicht" lässt nicht lange auf sich warten.
    Die Gruppe "München ist bunt" disqualifiziert sich erst recht, denn bunt bedeutet, dass ich alles tolerieren und akzeptieren muss, auch wenn es mir absolut nicht zur Nase steht (es sei denn, es ist justiziabel).
    Fehlen nur noch die "Omas gegen rechts", die wirken auch immer sehr deplatziert, das würde ja ganz gut passen.

  • muc_original_nicht_Plagiat! am 17.05.2023 23:40 Uhr / Bewertung:

    Wehret den Anfängen ...

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